Dezentrale Netzwerke: Der Weg zur Massenadoption

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Dezentrale physische Infrastrukturnetzwerke (DePIN) stehen vor der Herausforderung, eine kohärente Erzählung zu entwickeln, um die Massenadoption zu erreichen. Dies betonte Rushi Manche, Mitbegründer von Movement Labs, in einem Interview. Trotz der technischen Komplexität und der Vielzahl an Anwendungsfällen sieht Manche eine vielversprechende Zukunft für diesen Sektor.

Dezentrale physische Infrastrukturnetzwerke, kurz DePIN, sind ein aufstrebender Bereich innerhalb der Kryptoindustrie, der sich durch eine Vielzahl von Anwendungsfällen auszeichnet. Diese reichen von Telekommunikationsnetzwerken über die Sammlung von Fahrzeugdaten bis hin zu Cloud-Speicherlösungen. Ein Beispiel hierfür ist Helium, ein dezentrales Telekommunikations- und drahtloses Netzwerk, das darauf abzielt, traditionelle Kommunikationsdienste zu stören und die drahtlose Abdeckung in Funklöchern zu erweitern.

Im Juli 2024 veröffentlichte Helium Mobile sein erstes Update nach der Roadmap und kündigte eine erweiterte Abdeckung sowie eine erhöhte Kompatibilität mit Hardware von Drittanbietern an. Auch zentrale Cloud-Speicherdienste stehen vor einer massiven Umwälzung durch dezentrale Infrastrukturen und verteilte Netzwerke. Ein Beispiel hierfür ist das FxBlox-Gerät von Functionland und das Fula-Netzwerk, die den Nutzern eine dezentrale Form der Datenspeicherung als Alternative zu den von Technologieunternehmen angebotenen Cloud-basierten Speicherlösungen bieten.

Ein weiterer interessanter Aspekt von DePIN ist die Möglichkeit, die Strafverfolgung zu dezentralisieren und die Kontrolle darüber wieder in die Hände der Gemeinschaften zu legen. Ein Artikel aus dem Juli 2024 von einem pseudonymen Autor argumentierte, dass Radararrays, ballistische Triangulationsgeräte und verteilte Überwachungssysteme vollständig gemeinschaftseigen durch Tokenisierung sein könnten. Darüber hinaus könnten dezentrale autonome Organisationen (DAOs) für Gemeinschaftspatrouillen den Gemeinschaften die direkte Kontrolle über die Verwaltung ihrer Polizeikräfte geben.

Die Zukunft von DePIN sieht vielversprechend aus, insbesondere da die Vereinigten Staaten in den kommenden Jahren voraussichtlich mehr regulatorische Klarheit in Bezug auf digitale Vermögenswerte schaffen werden. Dies könnte zu einer Aufhebung früherer Beschränkungen führen und den Weg für die Ausgabe von Tokens in den USA ebnen. Branchenexperten sehen hierin eine große Chance für die Weiterentwicklung und Massenadoption von DePIN.

Die Herausforderung besteht jedoch darin, eine kohärente Erzählung zu entwickeln, die die vielfältigen und oft technischen Anwendungsfälle von DePIN verständlich und attraktiv für die breite Öffentlichkeit macht. Nur so kann eine erfolgreiche Produkt-Markt-Passung erreicht werden. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Sektor vielversprechend, da er von Investoren und Risikokapitalgebern genau beobachtet wird, die auf die regulatorische Klarheit im Jahr 2025 warten.