BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Deutschland hat im Jahr 2024 einen bedeutenden Meilenstein im Bereich der Luftreinhaltung erreicht. Erstmals wurden alle europäischen Luftqualitätsgrenzwerte eingehalten, was einen wichtigen Fortschritt für die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung darstellt.
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Deutschland hat im Jahr 2024 einen bemerkenswerten Fortschritt in der Luftreinhaltung erzielt, indem es erstmals alle europäischen Luftqualitätsgrenzwerte eingehalten hat. Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer vorläufigen Datenauswertung von etwa 600 Messstationen, die vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlicht wurden. Besonders die Stickstoffdioxid-Werte (NO2) in städtischen Gebieten lagen an der Grenze, was die Herausforderungen der Luftreinhaltung verdeutlicht.
Der jährliche Grenzwert für NO2 von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, der seit 2010 bindend ist, wurde an allen Stationen eingehalten. In der Essener Kruppstraße wurde ein Jahresmittelwert von exakt 40 Mikrogramm gemessen, während in der Münchner Innenstadt 39 Mikrogramm registriert wurden. In ländlichen Regionen, wie dem Schwarzwald, waren die NO2-Konzentrationen deutlich niedriger.
Diese Erfolge sind auf gezielte Maßnahmen zur Luftreinhaltung auf EU-, Bundes-, Länder- und Kommunalebene zurückzuführen. Neben der Nachbehandlung von Abgasen haben auch die Elektrifizierung des öffentlichen Personennahverkehrs und Geschwindigkeitsbegrenzungen zu besseren Luftwerten beigetragen. UBA-Präsident Dirk Messner lobte die Fortschritte, warnte jedoch davor, die Herausforderungen der Luftreinhaltung zu unterschätzen.
Trotz dieser Erfolge bleibt Raum für Verbesserungen. Die derzeit geltenden Grenzwerte werden als veraltet kritisiert und entsprechen nicht den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert seit langem strengere Richtwerte. Eine neue europäische Luftqualitätsrichtlinie, die im Dezember 2024 in Kraft getreten ist, wird ab 2030 striktere Vorgaben mit einem reduzierten NO2-Grenzwert von 20 Mikrogramm anwenden.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die Darstellung des UBA und wirft vor, die Gesundheitsrisiken zu verharmlosen. Laut DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch gefährden die derzeitigen NO2-Werte weiterhin Menschenleben. Die DUH fordert eine raschere Umsetzung der EU-Vorgaben, idealerweise bis 2028, um die Gesundheit der Bevölkerung besser zu schützen.
Die endgültigen Daten wird das UBA voraussichtlich im Juni dieses Jahres präsentieren, jedoch erwartet man keine Abweichungen von der derzeitigen Bilanz. Das UBA ist optimistisch, dass bis 2035 eine flächendeckende Einhaltung der neuen Grenzwerte in Deutschland erreichbar ist. Diese Entwicklungen sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und gesünderen Umwelt.
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