MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedeutung Deutschlands in der globalen Halbleiterindustrie wird zunehmend anerkannt, insbesondere durch den Export von Maschinen zur Chip-Produktion.
Deutschland hat sich als einer der führenden Akteure in der globalen Halbleiterindustrie etabliert. Eine aktuelle Studie des Münchener Ifo-Instituts und EconPol Europe hebt hervor, dass Deutschland zu den neun wichtigsten Lieferanten der Branche zählt. Besonders bemerkenswert ist der Export von Maschinen zur Chip-Produktion, der das Land in eine zentrale Position innerhalb der globalen Lieferkette bringt.
Die Studie zeigt, dass Deutschland nicht nur im Handel mit fertigen Chips, sondern auch im Export von Produktionsanlagen und Rohmaterialien eine bedeutende Rolle spielt. Dies führt dazu, dass Deutschland mehr exportiert, als es importiert, was auf eine starke industrielle Basis hinweist. Besonders in den Bereichen Leistungshalbleiter, optische Chips und Sensortechnik zeigt sich die deutsche Industrie wettbewerbsfähig.
Obwohl der asiatische Raum, insbesondere China, Taiwan und Südkorea, den Markt für fertige Chips dominiert, hat Deutschland in spezifischen Segmenten wie den Leistungshalbleitern und optischen Chips aufgeholt. Deutsche Unternehmen sind führend im Verkauf von halbleiterbasierten Wandlern und verzeichnen hier größere Exportanteile als China und Taiwan zusammen.
Innerhalb Europas ist Deutschland der größte Exporteur von Halbleitern und trägt etwa ein Drittel zu den Chip-Verkäufen der EU-Staaten bei. Dies zeigt die starke Position Deutschlands in der europäischen Halbleiterlandschaft, gefolgt von Irland und Frankreich. Weltweit verzeichnet die deutsche Halbleiterwirtschaft Handelsüberschüsse gegenüber führenden Nationen wie China und Südkorea, während es Defizite gegenüber Taiwan und Japan gibt.
Die Studie beleuchtet auch die zunehmende politische Einflussnahme auf die Halbleiterindustrie. Seit 2017 ist die Anzahl der politischen Maßnahmen in diesem Sektor stetig gestiegen, was auf den Halbleitermangel von 2021 zurückzuführen ist. Regierungen weltweit streben danach, die Produktion ins eigene Land zu verlagern, um wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen und Engpässe zu vermeiden.
Die Autoren der Studie warnen jedoch vor den hohen Investitionen, die mit dem Aufbau einer eigenen Halbleiterproduktion verbunden sind, und raten von einer vollständigen Verlagerung ab. Sie betonen, dass die internationale Abhängigkeit der Staaten bereits ausreichend Verhandlungsspielräume bietet, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
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