BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Konflikt zwischen Deutsche Wohnen und der Telekom hat eine neue Dimension erreicht. Der Immobilienkonzern hat den Vertretern der Telekom und ihrer Partner den Zutritt zu seinen Gebäuden untersagt, um Mieter vor aggressiven Verkaufsmethoden zu schützen.
Der Streit zwischen Deutsche Wohnen und der Telekom zeigt, wie sensibel der Umgang mit Kundenkontakten im Bereich der Telekommunikation sein kann. Deutsche Wohnen, ein bedeutender Akteur auf dem deutschen Immobilienmarkt, hat beschlossen, den Vertretern der Telekom und ihrer Vertriebspartner den Zugang zu seinen Gebäuden zu verwehren. Dies geschah als Reaktion auf zahlreiche Beschwerden über aggressive Verkaufsmethoden, insbesondere im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Glasfaseranschlüssen.
Die Maßnahme betrifft rund 130.000 Wohnungen in Städten wie Berlin, Dresden und Magdeburg. Deutsche Wohnen, seit 2021 Teil des Immobilienriesen Vonovia, sieht darin eine Schutzmaßnahme für seine Mieter. Die Beschwerden über die Vertriebsmethoden der Telekom und ihrer Partner, insbesondere der Firma Ranger, die sich auf Haustürgeschäfte spezialisiert hat, hatten sich gehäuft. Es gab Berichte über Falschaussagen zur Verfügbarkeit und Notwendigkeit von Glasfaseranschlüssen.
Die Telekom hat eingeräumt, dass es zu Verstößen gekommen ist, und betont, dass man den Anspruch auf einen respektvollen und transparenten Vertrieb teilt. Der Vorfall wirft jedoch ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen Telekommunikationsunternehmen beim Glasfaserausbau gegenüberstehen. Was als Fortschritt verkauft wird, kann an der Haustür schnell als Druck empfunden werden.
Das Haustürgeschäft ist für Telekommunikationsanbieter ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ermöglicht es den direkten Kontakt mit potenziellen Kunden, andererseits kann ein schlecht geschulter Außendienstmitarbeiter in kurzer Zeit erheblichen Schaden am Markenimage anrichten. Die Telekom sieht sich nun in der Defensive, gerade in einer Phase, in der der Glasfaserausbau dringend vorangetrieben werden soll.
Der Fall wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie lassen sich notwendige Infrastrukturausbauten mit dem Schutz der Privatsphäre in Einklang bringen? Wer trägt die Verantwortung, wenn externe Vertriebspartner Regeln brechen? Und wie viel Kontrolle hat ein Konzern wie die Telekom über das Verhalten seiner Vertreter? Diese Fragen bleiben weitgehend unbeantwortet, doch das Hausverbot zeigt Wirkung: Seit dem Aushang habe es keine neuen Beschwerden mehr gegeben, teilt Deutsche Wohnen mit.
Für viele Mieter mag das eine Erleichterung sein, für die Telekom ist es ein Rückschlag. Jede verpasste Haustür ist auch ein verpasster Anschluss. Dass ausgerechnet der größte deutsche Wohnkonzern ein solches Signal sendet, ist kein Zufall. Verbraucherschutz ist zu einem wichtigen Reputationsfaktor geworden. Wer den Eindruck vermittelt, seine Mieter im Stich zu lassen, verliert Vertrauen – das gilt für Vermieter ebenso wie für Versorger.
Ein Hausverbot bedeutet einen Strukturbruch im Vertriebsmodell, kurzfristig weniger Abschlüsse und langfristig weniger Wachstum. Es wirft die Grundsatzfrage auf, was schwerer wiegt: der Netzausbau oder die soziale Akzeptanz vor Ort. Die Telekom muss nun Wege finden, um das Vertrauen der Mieter zurückzugewinnen und gleichzeitig den Glasfaserausbau voranzutreiben.
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