MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels zeigen sich deutsche Winzer anpassungsfähig und innovativ. Sie setzen verstärkt auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten, um den steigenden Pilzdruck und die wärmeren Temperaturen zu bewältigen.
Die deutschen Weinbauern stehen vor der Herausforderung, ihre Anbaumethoden an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen. Ein zentraler Aspekt dieser Anpassung ist die verstärkte Kultivierung von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, auch bekannt als Piwis. Diese Sorten sind speziell gezüchtet, um den erhöhten Pilzdruck zu widerstehen, der durch wärmere und feuchtere Bedingungen begünstigt wird.
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland etwa 3.500 Hektar mit Piwis bepflanzt, was einem Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung zeigt, dass die Winzer bereit sind, neue Wege zu gehen, um die Qualität und Nachhaltigkeit ihrer Weine zu sichern. Piwis machen mittlerweile 3,5 Prozent der gesamten Rebfläche in Deutschland aus, was die zunehmende Bedeutung dieser Sorten unterstreicht.
Ein bemerkenswerter Trend ist auch im Bereich der Rotweine zu beobachten. Traditionelle südländische Rebsorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon finden zunehmend ihren Platz in deutschen Weinbergen. Dies ist besonders interessant, da das Segment der Rotweine insgesamt rückläufig ist. Dennoch gewinnen neue, robuste Sorten wie Pinotin und Cabernet Cortis an Beliebtheit und Akzeptanz.
Die ökologische Bewirtschaftung der Weinberge spielt ebenfalls eine immer wichtigere Rolle. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen ist auf 15 Prozent gestiegen, was einem Zuwachs von 1.500 Hektar im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung spiegelt das wachsende Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz der Umwelt wider.
Die Burgundersorten, insbesondere Chardonnay, Weißburgunder und Grauburgunder, erleben ebenfalls einen Aufschwung. Diese Sorten dominieren die Weißweinproduktion, die 2024 auf 71.400 Hektar registriert wurde. Sie decken mehr als zwei Drittel der gesamten Rebfläche von etwa 103.300 Hektar ab und erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei den Verbrauchern.
Die Anpassung an den Klimawandel und die Förderung nachhaltiger Anbaumethoden sind zentrale Themen für die Zukunft des deutschen Weinbaus. Die Winzer sind gefordert, innovative Lösungen zu finden, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern und gleichzeitig die Qualität ihrer Weine zu bewahren.
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