BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gestalten sich weiterhin schwierig. Trotz intensiver Gespräche konnte bislang keine Einigung über eine Gehaltserhöhung für die rund 192.000 Angestellten erzielt werden.
Die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der EVG sind in vollem Gange, doch eine Einigung scheint noch in weiter Ferne. Beide Parteien haben sich in Berlin zu einer dritten Verhandlungsrunde getroffen, um über die geforderten Gehaltserhöhungen zu diskutieren. Die EVG fordert eine Lohnerhöhung von 7,6 Prozent sowie ein Zusatzgeld von 2,6 Prozent für Schichtarbeiter, das teilweise in zusätzliche freie Tage umgewandelt werden kann.
Die Deutsche Bahn hingegen hat ein Angebot von stufenweisen Lohnerhöhungen in Höhe von 4 Prozent unterbreitet, ergänzt durch ein Zusatzgeld von 3,9 Prozent für Schichtarbeiter, verteilt über eine Laufzeit von 37 Monaten. Diese unterschiedlichen Vorstellungen führen zu einem zähen Ringen um Kompromisse, das bislang ohne Erfolg geblieben ist.
Ein entscheidender Faktor in den Verhandlungen ist die bestehende Friedenspflicht, die Warnstreiks bis zum 1. April 2024 ausschließt. Dies gibt den Verhandlungsparteien zwar mehr Zeit, erhöht jedoch auch den Druck, eine Lösung zu finden, bevor die Friedenspflicht endet und mögliche Streiks den Schienenverkehr beeinträchtigen könnten.
Die Verhandlungen sind von großer Bedeutung, da sie nicht nur die Löhne der Mitarbeiter betreffen, sondern auch die Stabilität des Schienenverkehrs in Deutschland. Eine Einigung vor der Bundestagswahl wird angestrebt, um mögliche Streiks zu vermeiden, die den öffentlichen Verkehr erheblich stören könnten.
Die EVG strebt zudem eine Beschäftigungsgarantie bis 2027 an, was die Verhandlungen zusätzlich kompliziert. Diese Forderung zielt darauf ab, die Arbeitsplatzsicherheit der Mitarbeiter langfristig zu gewährleisten, was in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten von großer Bedeutung ist.
Die Verhandlungen werden von beiden Seiten intensiv geführt, doch bislang ohne konkrete Ergebnisse. Es bleibt abzuwarten, ob die Parteien bis zum Ende der Verhandlungsrunde am Sonntag eine Einigung erzielen können. Die Fahrgäste der Deutschen Bahn können jedoch vorerst beruhigt sein, da aufgrund der Friedenspflicht keine unmittelbaren Streiks drohen.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der EVG sind ein wichtiger Indikator für die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Verkehr und könnten Signalwirkung für andere Branchen haben. Eine Einigung könnte als Vorbild für ähnliche Verhandlungen in anderen Sektoren dienen, während ein Scheitern die Verhandlungspositionen in der gesamten Branche beeinflussen könnte.
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