MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die deutsche Autoindustrie steht vor einem neuen Kapitel, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Während Mercedes und MAN bedeutende Verträge mit der Bundeswehr abschließen, stellt sich die Frage, wie sich diese Entwicklungen auf das Image der Unternehmen auswirken.

Die deutsche Autoindustrie befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Chancen und potenziellen Imageproblemen. Mercedes-Benz hat einen bedeutenden Vertrag mit der Bundeswehr abgeschlossen, der die Lieferung von bis zu 5800 G-Klassen umfasst. Diese Fahrzeuge, intern als ‘Wolf’ bezeichnet, sind für den militärischen Einsatz vorgesehen und markieren einen strategischen Schritt in Richtung Rüstungsindustrie. Der Vertrag hat ein Volumen von rund 1,3 Milliarden Euro und zeigt, wie sich die Branche auf neue Märkte ausrichtet.

Seit der Verfassungsänderung 2022, die ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr ermöglichte, sind die Bedingungen für Rüstungsaufträge klarer geworden. Unternehmen, die bisher zögerten, in diesen Markt einzusteigen, überdenken ihre Strategien. Hersteller wie Trumpf, Freudenberg und Schaeffler äußern offen ihre Ambitionen im Rüstungsbereich, während Volkswagen sich zunächst beratend positioniert. MAN, eine Tochter von Volkswagen, hat sich bereits durch ein Joint Venture mit Rheinmetall im Markt etabliert.

Die Zahlen sprechen für sich: Die Bundeswehr hat 6500 Lkw bei Rheinmetall MAN Military Vehicles bestellt, wobei allein die ersten 610 Fahrzeuge 312 Millionen Euro kosten. Ein weiterer Vertrag über Wechselladersysteme beläuft sich auf 920 Millionen Euro. Diese Aufträge werden über das Sondervermögen finanziert und zeigen, wie sich die Autoindustrie als Rückgrat der militärischen Logistik positioniert.

Daimler Truck verfolgt ebenfalls ambitionierte Pläne im Defence-Geschäft, hält sich jedoch mit Eigenlob zurück. Der Konzern hat kürzlich Fahrzeuge an das kanadische Militär geliefert und baut sein Vertriebsnetz sowie die Produktion aus. Dennoch betont das Unternehmen, dass nur etwa ein Prozent des Umsatzes aus Rüstungsaufträgen stammt. Dies zeigt, dass die Autoindustrie zwar neue Märkte erschließt, aber weiterhin auf ihr Kerngeschäft fokussiert bleibt.

Mit jedem neuen Auftrag wächst jedoch auch das Risiko eines Imageproblems. Unternehmen wie Volkswagen betonen, dass sie keine bewaffneten Fahrzeuge verkaufen, doch Bilder von modifizierten Pick-ups mit Maschinengewehren kursieren online und wecken Erinnerungen an bewaffnete Fahrzeuge in Krisengebieten. Dies ist besonders heikel in einer Branche, die sich zunehmend auf Elektromobilität und Nachhaltigkeit konzentriert.

Die EU-Kapitalmarktaufsicht hat 2024 die Regeln gelockert, sodass Nachhaltigkeitsfonds nun auch Rüstungsaktien enthalten dürfen, solange keine geächteten Waffen im Spiel sind. Dies könnte den Unternehmen helfen, ihre Fixkosten zu decken, wird jedoch kaum ein neues tragfähiges Geschäftsmodell darstellen. Die Umsätze aus dem militärischen Geschäft sind für die meisten Autobauer marginal, und eine großflächige Neuausrichtung ist nicht geplant.

Rüstungsaufträge bieten eine strategische Rückversicherung für die Unternehmen. Wenn die Transformation zur E-Mobilität stockt oder Absatzmärkte wegbrechen, bleibt der Staat ein verlässlicher Kunde. Die Börse beobachtet diese Entwicklungen genau, und der Verteidigungsmarkt hat sich in den Köpfen der Investoren etabliert. Ob dies ausreicht, um eine echte Wachstumsstory zu schaffen, bleibt abzuwarten.

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Deutsche Autoindustrie: Balanceakt zwischen Rüstung und Image
Deutsche Autoindustrie: Balanceakt zwischen Rüstung und Image (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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