CULPEPER COUNTY / VIRGINIA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten der malerischen Landschaft von Culpeper County, Virginia, vollzieht sich ein bemerkenswerter Wandel. Die Region, bekannt für ihre weitläufigen Farmen und dichten Wälder, wird zunehmend zum Zentrum der digitalen Transformation. Hier entstehen zahlreiche große Datenzentren, die die Grundlage für die ambitionierten Pläne im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) bilden.
Die idyllische Landschaft von Culpeper County in Virginia, geprägt von großen Farmen und dichten Wäldern, erlebt derzeit eine tiefgreifende Veränderung. In den letzten Jahren wurden hier sieben große Datenzentren genehmigt, die die technologischen Ambitionen im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) unterstützen sollen. Diese Zentren beherbergen Reihen von Computer-Servern, die KI-Modelle wie ChatGPT trainieren und täglich Milliarden von Anfragen aus aller Welt beantworten.
Der Bau dieser Einrichtungen hat erhebliche Auswirkungen auf die Region. Jedes dieser Zentren verbraucht so viel Strom wie zehntausende Haushalte, was die Stromkosten für die Anwohner in die Höhe treiben und die lokale Infrastruktur überlasten könnte. Virginia, bekannt als die Datenzentrumshauptstadt der Welt, steht vor der Herausforderung, den steigenden Energiebedarf zu decken. Eine staatlich in Auftrag gegebene Überprüfung prognostiziert, dass sich der Strombedarf in Virginia innerhalb von zehn Jahren verdoppeln könnte.
Die Konzentration von Datenzentren in bestimmten Regionen führt zu erheblichen lokalen Auswirkungen, obwohl der globale Energiebedarf durch KI relativ gering bleibt. Unternehmen bauen ihre Zentren oft in dichten Clustern, um Stromnetze und Kühlsysteme effizient zu nutzen. Virginia hat durch Steuervergünstigungen viele Datenzentren angezogen, was zu einer noch stärkeren Ballung führt.
Ein weiteres Problem ist der Mangel an Transparenz seitens der Unternehmen bezüglich des Energiebedarfs ihrer KI-Systeme. Forscher wie Jonathan Koomey und Alex de Vries beklagen den Mangel an detaillierten Daten, was die genaue Einschätzung des Energieverbrauchs erschwert. De Vries hat versucht, den Energiebedarf von KI durch Schätzungen der Serveranzahl und deren Stromverbrauch zu ermitteln, doch diese Zahlen sind oft schnell veraltet.
Die Energieeffizienz von KI-Modellen variiert stark. Während das Generieren eines Bildes aus einem Textprompt etwa 0,5 Wattstunden verbraucht, benötigt das Generieren von Text etwas weniger. Größere Modelle erfordern jedoch mehr Energie. Unternehmen wie Google und Microsoft berichten von steigenden CO2-Emissionen, die sie auf den Bau von Datenzentren für KI zurückführen.
Die Europäische Union hat 2023 eine Richtlinie zur Energieeffizienz verabschiedet, die Betreiber von Datenzentren verpflichtet, ihren Energieverbrauch jährlich zu melden. Laut der Internationalen Energieagentur verbrauchten Datenzentren 2022 etwa 1-1,3 % des weltweiten Strombedarfs. Trotz des KI-Booms wird erwartet, dass der Anteil der Datenzentren am weltweiten Stromverbrauch relativ gering bleibt.
Die Zukunft des Energieverbrauchs von KI bleibt ungewiss. Prognosen über die Anzahl der benötigten Server und Datenzentren variieren stark, und es gibt finanzielle Anreize, die Zahlen zu übertreiben. Ein Bericht des US-Energieministeriums schätzt, dass der Stromverbrauch von US-Datenzentren bis 2028 auf 7-12 % steigen könnte.
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