MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der US-Dollar, einst als sicherer Hafen in Krisenzeiten angesehen, steht unter Druck. Die jüngsten wirtschaftspolitischen Entscheidungen der USA haben das Vertrauen der internationalen Investoren erschüttert, was zu einer Flucht in alternative Währungen wie den Yen, den Euro und den Schweizer Franken führt.
Die wirtschaftspolitischen Turbulenzen in den USA haben den Dollar-Index auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten gedrückt. Dies geschah, während der damalige US-Präsident Donald Trump durch seine Zollpolitik Unsicherheit schürte. Der Euro durchbrach die Marke von 1,13 US-Dollar, und der Yen wertete seit Jahresbeginn um mehr als neun Prozent auf. Auch der Schweizer Franken erreichte ein historisches Hoch, was die Attraktivität dieser Währungen als sichere Häfen unterstreicht.
Der US-Dollar, der jahrzehntelang als stabiler Anker in der globalen Finanzwelt galt, verliert zunehmend an Vertrauen. Experten von Goldman Sachs sprechen von einem irreparablen Schaden für das Vertrauen in die Stabilität und Berechenbarkeit der amerikanischen Wirtschaftspolitik. Auch die DZ Bank beobachtet eine klare Abkehr vom Dollar hin zu alternativen Währungen. Diese Entwicklung ist besonders besorgniserregend, da die üblichen Marktmechanismen nicht mehr greifen.
Normalerweise sollten Strafzölle den Dollar stärken, indem sie die Importnachfrage verringern und Kapital im Land halten. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der Markt hat das Narrativ des schwindenden US-Exzeptionalismus aufgenommen, was das Vertrauen in Amerikas ökonomische Sonderstellung erschüttert hat.
Der Yen wird von Investoren als Fluchtwährung gesucht, was Japans Regierung nervös macht. Ein zu starker Yen gefährdet die Exportindustrie, und Zinserhöhungen, um den Wechselkurs zu dämpfen, könnten die ohnehin fragile Konjunktur belasten. In Tokio werden daher Gespräche über diskrete Wechselkursverhandlungen mit den USA geführt.
In der Schweiz droht ähnliches Ungemach. Der Franken wird zum Zufluchtsort, aber die Inflation liegt bereits bei nur 0,3 Prozent. Zinssenkungen sind kaum noch möglich, und die Schweizerische Nationalbank könnte daher zu Deviseninterventionen greifen, allerdings diskreter als früher, um nicht ins Visier Trumps zu geraten.
Selbst der Euro wird wieder als stabiler Hafen wahrgenommen. Das Vertrauen der Märkte stützt sich dabei auf die Fiskalpolitik Deutschlands und die strategische Zurückhaltung der EZB. Analysten von Goldman Sachs, BNP Paribas und Bank of America erwarten eine Aufwertung auf 1,20 Dollar. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Eine zu starke Gemeinschaftswährung könnte die ohnehin schwache Inflation weiter absenken.
Der Fall des Dollars ist mehr als ein temporäres Marktphänomen. Er ist ein Signal dafür, dass die internationale Investorenwelt beginnt, sich von einer Leitwährung zu lösen, deren politische Führung immer weniger berechenbar erscheint. Der wirtschaftspolitische Schaden ist nicht nur monetär messbar, sondern auch ein Verlust an Vertrauen. Und Vertrauen, das wissen alle Währungshüter, ist in der Finanzwelt schwerer zu retten als jede Bilanz.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

PhD in AI & Data Science for Cancer Research with Real World Impact

Teamlead Data & AI Center of Excellence (gn)

Werkstudent KI-Enterprise Architektur (m/w/d)

Projektmanager (w/m/d) KI

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Der Dollar verliert an Glanz: Vertrauenskrise in die US-Wirtschaft" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Der Dollar verliert an Glanz: Vertrauenskrise in die US-Wirtschaft" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Der Dollar verliert an Glanz: Vertrauenskrise in die US-Wirtschaft« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!