FRANKFURT AM MAIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch Cyberangriffe ist für Unternehmen weltweit zu einer dominierenden Herausforderung geworden. Der neueste europäische Cyber-Report von Link11 zeigt eine alarmierende Entwicklung: Die Anzahl der DDoS-Angriffe hat sich mehr als verdoppelt und erreicht neue Dimensionen in Bezug auf Geschwindigkeit und Komplexität.
Die jüngsten Erkenntnisse des Link11 European Cyber Report 2025 verdeutlichen, dass DDoS-Angriffe nicht nur häufiger, sondern auch technisch ausgefeilter geworden sind. Unternehmen, die ihre Sicherheitsstrategien nicht kontinuierlich anpassen, riskieren erhebliche finanzielle Verluste und langfristige Reputationsschäden. Die Zahlen sprechen für sich: 137 % mehr DDoS-Angriffe im Vergleich zum Vorjahr wurden auf dem Link11-Netzwerk verzeichnet. Ein neuer Maßstab wurde erreicht: Der größte bisher gemessene Angriff erreichte 1,4 Terabit pro Sekunde (Tbps).
Diese Angriffe sind nicht nur häufiger, sondern auch kürzer und effektiver. Zwei Drittel aller Angriffe erreichten ihren Höhepunkt in nur 10 bis 60 Sekunden. Multi-Vektor-Angriffe setzen neue Standards, indem sie verschiedene Angriffsmethoden kombinieren und so die Verteidigung erschweren. Dies erfordert präzisere Schutzmaßnahmen, um den Bedrohungen effektiv zu begegnen.
Der Allianz Risk Barometer 2025 hebt hervor, dass die digitale Transformation zwar neue Chancen bietet, gleichzeitig aber auch die Angriffsfläche für Cyberbedrohungen erweitert. Cyberkriminelle nutzen leistungsstarke Botnets und zunehmend ausgefeilte Angriffstechniken, um die Geschwindigkeit und den Einfluss von DDoS-Angriffen zu erhöhen. Ein aktueller Fall zeigt, wie diese sich entwickelnden Bedrohungen die Widerstandsfähigkeit von Organisationen auf die Probe stellen.
Ein vier Tage andauernder Angriff kombinierte Layer 3/4- und Layer 7-Techniken, wodurch sowohl die Infrastruktur als auch Webanwendungen massiv unter Druck gesetzt wurden. Link11 verzeichnete insgesamt 120 Millionen Anfragen, was zu über einer Million WAF-Protokollen führte – eine Last, die herkömmliche Abwehrmechanismen schnell überforderte. Besonders auffällig war der strategische Ansatz der Angreifer: Massive Datenströme überforderten die Netzwerkinfrastruktur, während APIs und Webanwendungen mit komplexen Anfragen gezielt lahmgelegt wurden.
Die wachsenden Einschränkungen traditioneller DDoS-Abwehrmechanismen unterstreichen die Notwendigkeit adaptiverer Abwehrstrategien. Unternehmen setzen zunehmend auf KI-gestützte Systeme zur Echtzeit-Bedrohungserkennung und Angriffsverhinderung. Zudem gewinnt der Schutz von Webanwendungen und APIs an Bedeutung, da Angreifer weiterhin diesen kritischen Angriffsvektor ausnutzen.
Eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie kombiniert fortschrittliche DDoS-Abwehr, kontinuierliche Überwachung und adaptive Schutzmechanismen. „Die zunehmende Anzahl von DDoS-Angriffen zeigt, dass Cyberkriminelle weiterhin auf diese bewährte Methode setzen. Die verkürzte Angriffszeit bedeutet jedoch nicht, dass die Bedrohung abnimmt – im Gegenteil: Unternehmen müssen schneller reagieren und ihre Abwehrmechanismen weiter optimieren“, sagte Jens-Philipp Jung, CEO von Link11.
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