FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Autozölle einzuführen, hat die deutschen Aktienmärkte am Donnerstag stark belastet.
Die Nachricht von den geplanten Autozöllen durch die USA hat den DAX am Donnerstag stark unter Druck gesetzt. Der deutsche Leitindex fiel um 0,96 Prozent auf 22.620,67 Punkte und unterschritt damit die wichtige 21-Tage-Durchschnittslinie, die bisher als Unterstützung diente. Auch der MDAX und der EuroStoxx 50 verzeichneten Verluste, was die Nervosität an den Märkten widerspiegelt.
Besonders betroffen waren die Aktien der Automobilhersteller wie Mercedes-Benz, Porsche, BMW und Volkswagen, die zwischen 2,5 und 4,4 Prozent verloren. Auch der Zulieferer Continental musste deutliche Einbußen hinnehmen. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die deutsche Automobilindustrie von den internationalen Handelsbeziehungen abhängig ist.
Die Unsicherheit wurde durch die stockenden Koalitionsgespräche in Berlin weiter verstärkt. Analysten der Landesbank Helaba wiesen darauf hin, dass die politischen Unsicherheiten in Deutschland die Märkte zusätzlich belasten. In den USA schloss der S&P 500 im Minus, während die Nasdaq ebenfalls Verluste hinnehmen musste.
Auch die Technologiewerte SAP und Infineon gerieten unter Druck, was auf die schwache Performance der Nasdaq zurückzuführen ist. Die Bankenwerte Commerzbank und Deutsche Bank wurden ebenfalls verkauft, was auf eine allgemeine Unsicherheit im Finanzsektor hindeutet.
Ein weiteres Beispiel für die Unsicherheiten am Markt ist der Kursrutsch von ProSiebenSat.1 im SDAX um gut 11 Prozent. Berichte über ein mögliches Übernahmeangebot von MediaForEurope hatten die Aktie zuvor gestützt, doch die Aussicht auf einen nur minimalen Aufschlag enttäuschte die Anleger.
Inmitten dieser Turbulenzen konnte der Aromen- und Duftstoffehersteller Symrise seine Dividende erhöhen, was den Aktienkurs um 1 Prozent steigen ließ. Dies zeigt, dass es auch in unsicheren Zeiten Unternehmen gibt, die von positiven Geschäftsentwicklungen profitieren können.
Die Flut an Geschäftszahlen aus der zweiten und dritten Börsenreihe sorgte für weitere Bewegung. Während RATIONAL im MDAX mit einem Minus von 5,8 Prozent die Verliererliste anführte, konnten andere Unternehmen wie Kontron, trotz enttäuschender Wachstumszahlen, vorbörslich zulegen.
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