MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Aktienindex Dax steht erneut unter Druck, nachdem er zu Wochenbeginn einen deutlichen Rückgang verzeichnete. Die Unsicherheiten über geplante Milliardeninvestitionen in Verteidigung und Infrastruktur belasten den Markt, da diese Investitionen noch nicht gesichert sind.

Der Dax hat zu Beginn der Woche einen Rückschlag erlitten und ist um 400 Punkte gefallen, was einem Verlust von 1,8 Prozent entspricht. Damit liegt der Index wieder unter der psychologisch wichtigen Marke von 23.000 Punkten. Ein wesentlicher Grund für diesen Rückgang sind die geplanten Milliardeninvestitionen in Verteidigung und Infrastruktur, die noch nicht endgültig beschlossen sind. Diese Investitionen erfordern eine Änderung des Grundgesetzes, die nur mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag und Bundesrat möglich ist. Die Grünen, deren Zustimmung notwendig ist, haben bisher ihre Unterstützung verweigert.

Zusätzlich könnte das Vorhaben durch eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht verzögert oder sogar gestoppt werden. Seit der Bundestagswahl hatte der Dax aufgrund von Spekulationen über ein mögliches Aufweichen der Schuldenbremse und die Schaffung von Sondervermögen deutliche Gewinne verzeichnet. Diese Spekulationen führten nun zu einer Ernüchterung unter den Anlegern, wie Analyst Jens Klatt vom Broker XTB erklärt.

Im Fokus der Anleger steht derzeit die Berichtssaison, insbesondere die Zahlen von zwei Dax-Unternehmen: Volkswagen und Henkel. Volkswagen, Europas größter Autobauer, legt seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vor und gibt einen Ausblick auf 2025. Neben dem laufenden Sparprogramm in Milliardenhöhe wird erwartet, dass das Unternehmen seine Strategie im Hinblick auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Einfuhren aus Europa darlegt. Auch die Elektroauto-Pläne des Konzerns, zu dem Marken wie Porsche und Audi gehören, stehen im Mittelpunkt des Interesses.

Die Europäische Kommission hat den Autobauern zwar drei Jahre mehr Zeit eingeräumt, um die CO2-Grenzwerte zu erreichen, was vorerst milliardenschwere Strafzahlungen abwendet. Die Vorgaben selbst wurden jedoch nicht geändert. Henkel, bekannt für Marken wie Pritt und Persil, veröffentlicht ebenfalls seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr und gibt einen Ausblick auf 2025. Das Unternehmen dürfte von seinem Umbau profitiert und den Gewinn gesteigert haben. Anleger werden darauf achten, ob dies auch zu einer höheren Dividende führt.

Henkel könnte sich zudem zu den Auswirkungen der US-Zollpolitik äußern, da der Konzern stark in den Vereinigten Staaten vertreten ist. Die Unsicherheiten auf den Märkten und die anstehende Berichtssaison sorgen für Nervosität unter den Anlegern. Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich der Dax stabilisieren kann oder ob weitere Rückschläge drohen.

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Dax unter Druck: Unsicherheit über Investitionen und Berichtssaison
Dax unter Druck: Unsicherheit über Investitionen und Berichtssaison (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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