MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die internationalen Aktienmärkte zeigen sich am Hexensabbat, einem der umsatzstärksten Tage an den Börsen, von ihrer volatilen Seite. Während der Dax in Deutschland mit Gewinnmitnahmen zu kämpfen hat, zeigen sich die Märkte in Asien und Australien uneinheitlich.
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien präsentieren sich nach den wenig inspirierenden Vorgaben der Wall Street uneinheitlich. Während die chinesischen Börsen teils deutliche Verluste verzeichnen, können andere Märkte leichte Gewinne verbuchen. In Tokio steigt der Nikkei-225-Index nach der Feiertagspause um 0,2 Prozent auf 37.815 Punkte. Seoul verzeichnet einen leichten Anstieg des Kospi um 0,1 Prozent, während der Handelstag in Sydney mit einem Plus von 0,2 Prozent endet. In Hongkong hingegen knickt der HSI um 2,1 Prozent ein, und in Schanghai geht es um 1,1 Prozent abwärts. Die Märkte warten weiterhin auf Stimuli für die schwächelnde Wirtschaft, was die Volatilität angesichts der Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik der Trump-Administration erhöht.
In den USA sorgt Tesla für Schlagzeilen, da eine Rekordzahl an E-Autos in Zahlung gegeben wird. Tesla-Fahrzeuge ab Modelljahr 2017 machten bis Mitte März 1,4 Prozent aller beim Händler eingetauschten Fahrzeuge aus, ein Anstieg gegenüber 0,4 Prozent im Vorjahr. Analysten erwarten, dass dieser Anteil weiter steigen könnte. Im Februar, dem ersten vollen Monat der Trump-Regierung, lag der Anteil bei 1,2 Prozent. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte der März den höchsten monatlichen Anteil an Tesla-Inzahlungnahmen für Neu- oder Gebrauchtwagenkäufe verzeichnen.
Der US-Sportartikelriese Nike hat sich im Weihnachtsgeschäft und zu Jahresbeginn überraschend gut geschlagen. Der Umsatz ging im dritten Quartal um neun Prozent auf 11,27 Milliarden Dollar zurück, was jedoch besser als die erwarteten zwölf Prozent war. Die neuen Sneaker-Modelle “Pegasus Premium” und “Vomero 18” kamen bei den Kunden gut an. Der Nettogewinn brach zwar um fast ein Drittel auf 794 Millionen Dollar ein, lag aber mit einem Gewinn je Aktie von 54 Cent weit über den Analystenprognosen von 29 Cent. Die Nike-Aktie stieg nachbörslich um vier Prozent.
Micron Technology konnte dank der starken Nachfrage nach Speicherchips für Server ein Quartalsergebnis über den Markterwartungen erzielen. Der Umsatz stieg um mehr als ein Drittel auf 8,05 Milliarden Dollar. Für das laufende Vierteljahr erwartet das Unternehmen Erlöse zwischen 8,6 und neun Milliarden Dollar, mehr als die von Analysten erwarteten 8,5 Milliarden Dollar. Micron-Chef Sanjay Mehrotra sieht das Unternehmen auf dem Weg zu einem Rekordumsatz und einer verbesserten Ertragskraft im laufenden Geschäftsjahr.
Der Dax setzt seine Talfahrt fort, belastet von Gewinnmitnahmen. Analyst Jens Klatt vom Broker XTB sieht dies als erwartbar an, da bereits am Dienstag mit dem Durchgehen des Merz’schen Schuldenpakets durch den Bundestag ein “Buy the rumors, sell the news”-Szenario wahrscheinlich war. EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte sich skeptisch zum Wirtschaftswachstum der EU und einer steigenden Inflation, was weiteren Abgabedruck im Dax nach sich zog. An den internationalen Börsen zeigen sich die Vorboten des bevorstehenden Großen Verfalltages, an dem Optionen und Futures mit März-Termin verfallen und zu volatilen Ausschlägen führen.
Das historische Finanzpaket für höhere Verteidigungsausgaben und Investitionen könnte mit der Abstimmung im Bundesrat die letzte Hürde nehmen. Nach dem Bundestag soll auch die Länderkammer der Lockerung der Schuldenbremse und einem Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur zustimmen. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit gilt als relativ sicher, da Bayern und Bremen eine Zustimmung signalisiert haben. Ansonsten ist die Datenlage relativ dünn, mit Unternehmenszahlen von Salzgitter und Fuchs aus der zweiten und dritten Reihe. Am Nachmittag folgt der Index des Verbrauchervertrauens der Eurozone für März als Vorschätzung.
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