FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Erwartungen an ein umfassendes Finanzpaket in Deutschland haben den DAX auf ein neues Rekordhoch getrieben. Am Dienstagvormittag erreichte der deutsche Leitindex einen Höchststand von über 23.476 Punkten, bevor er sich am Nachmittag bei einem Plus von einem Prozent auf 23.387 Zähler einpendelte.
Die Aussicht auf ein bedeutendes Finanzpaket in Deutschland hat den DAX am Dienstag auf ein neues Rekordhoch getrieben. Der Index kletterte am Vormittag auf über 23.476 Punkte, bevor er sich am Nachmittag bei einem Plus von einem Prozent auf 23.387 Zähler einpendelte. Diese Entwicklung spiegelt die optimistische Stimmung der Anleger wider, die auf eine Lockerung der Schuldenbremse und umfangreiche Investitionen in Rüstung und Infrastruktur hoffen.
Das geplante Finanzpaket soll am Dienstag im Bundestag eine erste Hürde nehmen, bevor am Freitag die Abstimmung im Bundesrat ansteht. Eine Zweidrittelmehrheit ist erforderlich, die Union, SPD und Grüne gemeinsam erreichen könnten. Die Aussicht auf erhöhte Staatsausgaben hat die konjunkturelle Zuversicht der Anleger gestärkt, was sich auch im ZEW-Index widerspiegelt, der die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten misst.
Besonders gefragt waren Aktien aus der zweiten und dritten Börsenreihe. Der MDAX, der mittelgroße deutsche Unternehmen umfasst, legte um 1,40 Prozent auf 29.928 Zähler zu, während der SDax mit einem Anstieg um 2,3 Prozent den größten Schwung zeigte. Der Kleinwerte-Index nähert sich allmählich seinem 2021 aufgestellten Rekord.
Aktien aus den Bereichen Rüstung und Infrastruktur standen weiterhin im Fokus, da Unionsfraktionschef Friedrich Merz eine Aufstockung der Ukraine-Hilfen in Aussicht stellte. Rüstungsaktien wie Rheinmetall, HENSOLDT und RENK erreichten neue Rekorde. Auch andere Unternehmen wie SFC Energy und DEUTZ profitierten von der positiven Stimmung am Markt.
Die Zuversicht der Anleger zeigte sich auch bei konjunkturabhängigen Branchen. Investoren setzten auf zyklische Titel aus den Bereichen Automobilbau, Technologie und Banken. Immobilienwerte hingegen litten weiterhin unter Zinssorgen im Zuge der höheren Schuldenaufnahme.
Einige Unternehmen enttäuschten jedoch mit ihren Ausblicken. So sackten die Aktien des wissenschaftlichen Verlags Springer Nature im SDAX auf ein Rekordtief ab. Auch beim SDax-Wert Alzchem wurden Gewinne mitgenommen, was zu einem Kursrückgang führte.
Die Aktien von thyssenkrupp blieben als vermutlicher Profiteur des Rüstungsbooms begehrt. Mit einem Kurssprung um zehn Prozent wurden sie erstmals seit drei Jahren wieder über zehn Euro gehandelt. Berichten zufolge winkt der Sparte Marine Systems ein milliardenschwerer Fregatten-Großauftrag aus Deutschland.
Insgesamt zeigt sich, dass die Erwartungen an das Finanzpaket die Marktstimmung erheblich beeinflussen. Die Investoren hoffen auf eine nachhaltige Belebung der deutschen Wirtschaft, die durch die geplanten Investitionen in Rüstung und Infrastruktur unterstützt werden soll.
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