MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Zustand des Gedankenleerlaufs, bei dem das Gehirn scheinbar ohne bewusste Gedanken ist, wird zunehmend als eigenständiges Phänomen erkannt. Neue Forschungen zeigen, dass dieser Zustand mit physiologischen Erregungsniveaus verbunden ist und spezifische neuronale und körperliche Signaturen aufweist.
Das Phänomen des Gedankenleerlaufs, oft als das Denken an “nichts” beschrieben, wird zunehmend als eigenständiger mentaler Zustand anerkannt. Während es früher häufig mit dem Phänomen des Gedankenwanderns gleichgesetzt wurde, zeigen neue Forschungen, dass es sich um einen einzigartigen Zustand handelt, der mit spezifischen physiologischen Erregungsniveaus verbunden ist. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Studie, die in der Fachzeitschrift Trends in Cognitive Sciences veröffentlicht wurde.
Gedankenleerlauf tritt häufig während Phasen verlängerter Aufmerksamkeit, Schlafmangel oder körperlicher Erschöpfung auf. In diesen Momenten kommt es zu Störungen in Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Sprache. Forscher haben festgestellt, dass während dieser Phasen die Herzfrequenz sinkt, die Gehirnwellen langsamer werden und lokale Schlafzustände auftreten können. Diese physiologischen Veränderungen deuten darauf hin, dass der Gedankenleerlauf ein Zustand ist, der sowohl im Gehirn als auch im Körper spezifische Signaturen hinterlässt.
Die Häufigkeit des Gedankenleerlaufs variiert stark zwischen Individuen, tritt jedoch im Durchschnitt bei 5 bis 20 Prozent der Zeit auf. Besonders häufig wird er gegen Ende langer, konzentrierter Aufgaben wie Prüfungen oder nach intensiver körperlicher Anstrengung beobachtet. Interessanterweise berichten Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) häufiger von Gedankenleerlauf als neurotypische Personen.
In klinischen Kontexten ist der Gedankenleerlauf ebenfalls von Bedeutung. Er wird im Zusammenhang mit Angststörungen, ADHS, Hirnverletzungen und Schlafstörungen beobachtet. Diese Zustände können durch Veränderungen im Erregungsniveau des Gehirns verursacht werden, was zu Fehlfunktionen wichtiger kognitiver Mechanismen wie Gedächtnis, Sprache oder Aufmerksamkeit führt.
Die Forscher schlagen vor, dass der Gedankenleerlauf als dynamische Gruppe physiologisch getriebener Erfahrungen betrachtet werden sollte, die durch Erregungszustände vermittelt werden. Dies bedeutet, dass ein Gedankenleerlauf wahrscheinlicher auftritt, wenn das Gehirn in einem hohen oder niedrigen Erregungszustand ist. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, alltägliche kognitive Aussetzer und klinische Zustände besser zu verstehen.
Die Untersuchung des Gedankenleerlaufs ist nicht nur aufschlussreich, sondern auch wichtig, da sie die Unterschiede in der subjektiven Erfahrung zwischen Individuen hervorhebt. Die Forscher betonen, dass laufende Erfahrungen in verschiedenen Schattierungen mit unterschiedlichen Bewusstseinsgraden und Inhaltsreichtum auftreten. Diese Forschung könnte den Weg für ein tieferes Verständnis des menschlichen Bewusstseins ebnen.
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