MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Welt, in der das Streben nach Glück allgegenwärtig ist, zeigt eine neue Studie, dass der Versuch, unser Wohlbefinden aktiv zu steigern, paradoxerweise zu mentaler Erschöpfung führen kann. Diese Erschöpfung beeinträchtigt unsere Fähigkeit zur Selbstkontrolle und kann zu unüberlegten Entscheidungen führen.



Das Streben nach Glück ist ein universelles Ziel, das Menschen weltweit antreibt. Doch eine kürzlich veröffentlichte Studie im Journal Applied Psychology: Health and Well-Being legt nahe, dass der Versuch, unser Glück aktiv zu steigern, unsere mentalen Ressourcen erschöpfen kann. Diese Erschöpfung beeinträchtigt unsere Fähigkeit zur Selbstkontrolle und kann zu unüberlegten Entscheidungen führen, wie etwa übermäßiges Ausgeben oder übermäßiges Essen.

Die Forscher untersuchten, ob das Streben nach Glück tatsächlich die mentale Energie verringert, die für die Selbstregulation erforderlich ist. In einer Reihe von vier Studien wurde untersucht, wie sich das Streben nach Glück auf die Selbstkontrolle auswirkt. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen, die stark auf das Erreichen von Glück fokussiert sind, oft weniger Selbstkontrolle berichten und weniger Zeit für Entscheidungsaufgaben aufwenden.

In einer der Studien wurden Teilnehmer subtil mit dem Konzept des Glücks konfrontiert, indem sie eine Werbung mit dem Wort “Glück” sahen. Diese Teilnehmer konsumierten mehr Schokolade in einem Geschmackstest als diejenigen, die eine neutrale Werbung sahen. Dies deutet darauf hin, dass selbst ein kurzer Fokus auf Glück die Selbstkontrolle schwächen kann.

Eine weitere Studie verglich das Streben nach Glück mit dem Streben nach Genauigkeit bei Entscheidungsaufgaben. Teilnehmer, die angewiesen wurden, Entscheidungen zu treffen, die ihr Glück steigern sollten, verbrachten weniger Zeit mit dem Lösen von Anagrammen als diejenigen, die Entscheidungen für Genauigkeit treffen sollten. Dies legt nahe, dass das Streben nach Glück spezifisch mentale Ressourcen erschöpft.

Die Forscher schlagen vor, dass das Streben nach Glück wie ein Muskel ist, der mit Überbeanspruchung ermüdet. Wenn wir ständig versuchen, unsere Gefühle und Handlungen zu managen, um Glück zu erreichen, könnten wir unsere mentalen Ressourcen erschöpfen. Dies kann zu Verhaltensweisen führen, die unser Glück langfristig untergraben, wie ungesundes Essen oder impulsives Verhalten.

Statt ständigem Streben nach Glück könnte ein Fokus auf die Wertschätzung dessen, was wir bereits haben, und die Akzeptanz der natürlichen Höhen und Tiefen des Lebens eine nachhaltigere und weniger erschöpfende Methode sein, um echtes Wohlbefinden zu erreichen. Diese Perspektive könnte helfen, die mentale Erschöpfung zu vermeiden, die mit dem Streben nach Glück einhergeht.

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Das Paradox der Glückssuche: Warum das Streben nach Freude erschöpfen kann
Das Paradox der Glückssuche: Warum das Streben nach Freude erschöpfen kann (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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