IKARIA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Auf der griechischen Insel Ikaria, bekannt für ihre atemberaubende Landschaft und das hohe Alter ihrer Bewohner, scheint Demenz eine Seltenheit zu sein. Diese bemerkenswerte Beobachtung wirft Fragen über die Lebensweise der Inselbewohner auf, die möglicherweise als Vorbild für andere Regionen dienen könnte.
Die griechische Insel Ikaria ist nicht nur für ihre malerische Schönheit bekannt, sondern auch für die außergewöhnliche Langlebigkeit ihrer Bewohner. In einem Gespräch mit Sarah Ann Macklin auf dem Podcast ‘Live Well Be Well’ beleuchtete der Langlebigkeitsforscher Dan Buettner die erstaunlich niedrigen Demenzraten auf Ikaria. Er bemerkte, dass die Einwohner der Insel im Durchschnitt etwa acht Jahre länger leben als US-Bürger und dabei weitgehend frei von Demenz sind.
Buettner fand heraus, dass auf Ikaria von allen über 65-Jährigen nur drei sehr milde Fälle von Demenz bekannt sind. Diese Erkenntnis ist besonders bemerkenswert, da Demenz in vielen westlichen Ländern, wie zum Beispiel im Vereinigten Königreich, eine der Haupttodesursachen in bestimmten Altersgruppen darstellt. Die Lebensweise der Ikarioten könnte daher wertvolle Hinweise darauf geben, wie man das Risiko von Demenz verringern kann.
Ein wesentlicher Bestandteil der Lebensweise auf Ikaria ist der tägliche Konsum von Kräutertee. Die Einheimischen bereiten diesen Tee oft aus wilden Kräutern zu, die sie auf der Insel sammeln, und süßen ihn mit lokalem Honig. Diese Kräuter wirken als milde Diuretika und enthalten Antioxidantien sowie entzündungshemmende Eigenschaften, die möglicherweise zu den niedrigen Raten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz auf der Insel beitragen.
Ein weiteres Getränk, das auf Ikaria eine wichtige Rolle spielt, ist Kaffee. Die Inselbewohner konsumieren große Mengen davon, und es gibt Hinweise darauf, dass Kaffee mit einem geringeren Risiko für Demenz und sogar Parkinson in Verbindung gebracht werden kann. Eine Studie aus dem Jahr 2021, veröffentlicht im PLOS Medicine Journal, fand heraus, dass Menschen, die täglich zwei bis drei Tassen Kaffee und Tee konsumieren, ein um etwa 30 Prozent geringeres Risiko für Demenz oder Schlaganfälle haben.
Diese Beobachtungen werfen ein Licht auf die möglichen gesundheitlichen Vorteile von Kräutertee und Kaffee, die in Kombination mit einem aktiven Lebensstil und einer gesunden Ernährung zur bemerkenswerten Gesundheit der Ikarioten beitragen könnten. Die Lebensweise auf Ikaria könnte somit als Modell für andere Regionen dienen, die nach Wegen suchen, die Gesundheit ihrer alternden Bevölkerung zu verbessern.
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