MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch Phishing-Angriffe nimmt mit der Einführung von Darcula PhaaS v3 eine neue Dimension an. Diese Plattform ermöglicht es Cyberkriminellen, in kürzester Zeit täuschend echte Kopien von Markenwebsites zu erstellen und so die technische Hürde für Phishing-Angriffe erheblich zu senken.
Die neueste Version der Darcula Phishing-as-a-Service (PhaaS) Plattform stellt eine bedeutende Weiterentwicklung in der Welt der Cyberkriminalität dar. Sie ermöglicht es Angreifern, nahezu jede Markenwebsite zu klonen und eine Phishing-Version zu erstellen, ohne tiefgehende technische Kenntnisse zu benötigen. Diese Entwicklung senkt die Eintrittsbarriere für Cyberkriminelle erheblich und erlaubt es ihnen, komplexe und anpassbare Phishing-Kampagnen gegen beliebige Marken zu starten.
Seit der ersten Enthüllung der Plattform im März 2024 hat das Sicherheitsunternehmen Netcraft über 95.000 neue Darcula-Phishing-Domains und fast 31.000 IP-Adressen entdeckt und blockiert. Zudem wurden mehr als 20.000 betrügerische Websites abgeschaltet. Die Fähigkeit, Phishing-Kits für jede Marke auf Abruf zu generieren, ist die größte Neuerung in Darcula v3.
Die Entwickler der Plattform haben in einem Telegram-Kanal mit über 1.200 Abonnenten angekündigt, dass die neue Version bereit für Tests sei. Nutzer können nun das Frontend selbst anpassen und mit Hilfe von darcula-suite innerhalb von zehn Minuten eine Phishing-Seite erstellen. Dazu muss lediglich die URL der zu imitierenden Marke in eine Weboberfläche eingegeben werden. Ein Browser-Automatisierungstool wie Puppeteer exportiert dann das HTML und alle benötigten Assets.
Die Benutzer können anschließend die HTML-Elemente auswählen, die ersetzt werden sollen, und die Phishing-Inhalte so einfügen, dass sie dem Erscheinungsbild der originalen Marken-Landingpage entsprechen. Die generierte Phishing-Seite wird dann in ein Admin-Panel hochgeladen, das es den Betrügern ermöglicht, ihre verschiedenen Kampagnen zu verwalten.
Darcula v3 bietet zudem Dashboards, die die aggregierten Leistungsstatistiken der Phishing-Kampagnen hervorheben. Ein weiteres Feature ist die Möglichkeit, gestohlene Kreditkartendaten in ein virtuelles Bild der Karte des Opfers zu konvertieren, das für illegale Zwecke in digitale Geldbörsen geladen werden kann. Diese Karten werden auf Wegwerf-Handys geladen und an andere Kriminelle verkauft.
Derzeit befindet sich das Tool in der internen Testphase. In einem weiteren Beitrag vom 10. Februar 2025 teilte der Malware-Autor mit, dass das Update auf Version 3 aufgrund von Zeitmangel um einige Tage verschoben wird.
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