LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Übernahme von Royal Mail durch den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky markiert einen bedeutenden Wendepunkt für den britischen Postdienst. Diese Transaktion, die von der britischen Regierung genehmigt wurde, bringt erstmals ausländische Eigentümerschaft in das traditionsreiche Unternehmen.
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Die britische Regierung hat kürzlich die Übernahme von Royal Mail durch den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky genehmigt, was eine neue Ära für den britischen Postdienst einläutet. Diese Entscheidung fiel nach einer gründlichen Prüfung im Rahmen des National Security and Investment Act, der sicherstellen soll, dass nationale Interessen gewahrt bleiben. Kretinsky, bekannt als die „Tschechische Sphinx“, hat sich verpflichtet, den Namen und den Hauptsitz von Royal Mail für mindestens fünf Jahre im Vereinigten Königreich zu belassen.
Die Übernahme ist nicht nur ein finanzieller, sondern auch ein strategischer Schritt. Kretinsky hat zugesagt, den Mitarbeitern eine 10-prozentige Beteiligung an den Dividenden zu gewähren, die an ihn ausgezahlt werden. Diese Maßnahme könnte die Motivation und Zufriedenheit der Belegschaft steigern und somit die Effizienz des Unternehmens verbessern. Zudem behält die britische Regierung eine sogenannte „goldene Aktie“, die ihr ein Vetorecht bei wesentlichen Änderungen hinsichtlich Eigentumsverhältnissen, Hauptsitz und Steuerresidenz einräumt.
Ein weiterer Aspekt der Übernahme ist die Verpflichtung, die universellen Dienstverpflichtungen von Royal Mail beizubehalten. Dies bedeutet, dass der Postdienst weiterhin flächendeckend und zu erschwinglichen Preisen angeboten werden muss. Diese Zusage ist besonders wichtig, um die öffentliche Akzeptanz der Übernahme zu sichern und das Vertrauen der Kunden zu erhalten.
Allerdings ist die Übernahme nicht ohne Herausforderungen. Die Regulierungsbehörde Ofcom hat Royal Mail eine Geldbuße von 10,5 Millionen Pfund auferlegt, da das Unternehmen die Zielquoten für Postzustellungen im Finanzjahr 2023-2024 verfehlte. Nur knapp drei Viertel der erstklassigen Post kamen pünktlich an, was weit unter dem Ziel von 93 % liegt. Diese Strafe könnte als Anreiz dienen, die internen Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern.
Gewerkschaften haben bereits ihre Bedenken geäußert und fordern weitere Zusicherungen, insbesondere in Bezug auf Zwangsentlassungen. Kretinsky hat zugesagt, bis 2025 keine Zwangsentlassungen vorzunehmen, doch die Gewerkschaften drängen auf eine Verlängerung dieser Zusage. Diese Verhandlungen könnten entscheidend für die zukünftige Stabilität und den Erfolg von Royal Mail sein.
Insgesamt stellt die Übernahme von Royal Mail durch Daniel Kretinsky einen bedeutenden Schritt in der Geschichte des Unternehmens dar. Mit der Unterstützung der britischen Regierung und den getroffenen Zusagen könnte diese Transaktion das Potenzial haben, den Postdienst zu modernisieren und für die Zukunft zu rüsten. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Umsetzung der Pläne auf die operative Effizienz und die Kundenzufriedenheit auswirken wird.
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