KOPENHAGEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Schritt hin zur Digitalisierung hat das dänisch-schwedische Postunternehmen Postnord angekündigt, den Briefdienst in Dänemark bis Ende 2025 einzustellen.

Die Entscheidung von Postnord, den Briefdienst in Dänemark einzustellen, markiert einen bedeutenden Wendepunkt im Postwesen des Landes. Während in Deutschland noch über Portoerhöhungen und längere Brieflaufzeiten diskutiert wird, bereitet sich die dänische Bevölkerung auf eine Zukunft ohne traditionelle Briefpost vor. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenden Plans, sich ab 2026 ausschließlich auf die Paketzustellung zu konzentrieren, was den Abbau von 1500 Arbeitsplätzen zur Folge haben wird.

Der Rückgang der Briefmengen um über 90 Prozent seit dem Jahr 2000 hat Postnord zu diesem drastischen Schritt veranlasst. Die meisten Dänen empfangen ihre Mitteilungen mittlerweile digital, was den Bedarf an traditionellen Briefzustellungen erheblich reduziert hat. Gleichzeitig wächst der Online-Handel, was die Nachfrage nach Paketzustellungen erhöht. Diese Entwicklung ist nicht auf Dänemark beschränkt; auch in Großbritannien wird über die Notwendigkeit täglicher Briefzustellungen diskutiert.

Postnord selbst trägt zur aktuellen Situation bei. Seit der Fusion der dänischen und schwedischen Postdienste beklagen Verbraucher eine Verschlechterung der Dienstleistungen. Die Anzahl der Briefkästen in Dänemark wurde drastisch reduziert, und die hohen Portokosten schrecken viele ab. Ein Brief kostet rund 3,35 Euro und wird erst nach fünf Werktagen zugestellt, es sei denn, man zahlt einen Aufpreis für eine schnellere Zustellung.

Bis Ende Dezember sollen alle verbleibenden Briefkästen in Dänemark entfernt werden, und der Verkauf von Briefmarken endet am 18. Dezember. Die letzte Briefzustellung erfolgt am 30. Dezember. Diese Maßnahmen betreffen jedoch nur Dänemark; in Schweden bleibt der Briefdienst unverändert.

Einige Fragen bleiben jedoch offen, insbesondere was mit internationaler Briefpost geschehen soll. Das dänische Transportministerium plant, hierüber noch zu entscheiden. Hausbesitzer in Dänemark sind weiterhin verpflichtet, einen Briefkasten vorzuhalten, was auf eine mögliche zukünftige Nutzung hindeutet.

Diese Entwicklung wirft Fragen über die Zukunft des Postwesens in anderen Ländern auf. Während einige Länder längere Laufzeiten einführen, um den Personalaufwand zu reduzieren, könnte Dänemarks radikaler Schritt als Vorbild für andere Nationen dienen, die ebenfalls mit rückläufigen Briefmengen und steigenden digitalen Alternativen konfrontiert sind.

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Dänemark verabschiedet sich von der Briefpost: Ein radikaler Schritt in die digitale Zukunft
Dänemark verabschiedet sich von der Briefpost: Ein radikaler Schritt in die digitale Zukunft (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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