MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Meta und Amazon Web Services stoßen bei ihren Versuchen, ihre Rechenzentren durch Kernenergie klimafreundlich zu betreiben, auf erhebliche regulatorische Hürden. Artenschutz und Netzstabilität verhindern bislang eine Umsetzung ihrer Pläne.
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In den USA und auch in Deutschland sind Umweltauflagen und Artenschutzgesetze häufig ein Grund, weshalb Industrieprojekte erschwert oder verhindert werden. Wie die Financial Times berichtet, ist davon nun auch ein geplantes Rechenzentrum von Meta betroffen, das in der Nähe eines Kernkraftwerks errichtet werden sollte. Die Idee dahinter: KI-Entwicklung und -Anwendungen benötigen immense Rechenkapazitäten, die klimafreundlich abgedeckt werden sollen. Doch der Umweltschutz machte Meta einen Strich durch die Rechnung.
In der Nähe des vorgesehenen Standorts wurde eine seltene Bienenart entdeckt, wodurch umfassende Artenschutzauflagen das Projekt zu sehr verkomplizierten, so CEO Mark Zuckerberg bei einem internen Meeting, wie zwei Quellen berichteten. Dabei wollte Meta mit dieser Entscheidung dem Branchentrend folgen: In den USA setzen Tech-Giganten wie Microsoft und Google zunehmend auf Kernenergie, um die steigende Nachfrage nach Rechenleistung und Nachhaltigkeit zu vereinen. So hat Microsoft das stillgelegte Three-Mile-Islands-Kernkraftwerk wieder in Betrieb genommen, während Google in Kleinreaktoren des Start-ups Kairos Power investieren will.
Nicht nur Meta, sondern auch Amazon Web Services (AWS) plant den Ausbau von Rechenzentren mit CO2-neutraler Kernenergie. AWS hatte dafür ein bestehendes Rechenzentrum in der Nähe des Kernkraftwerks Susquehanna in Pennsylvania erworben und wollte sich dort feste Kapazitäten sichern. Doch auch dieses Vorhaben steht vor regulatorischen Problemen – ohne Einfluss seltener Tiere. Die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) stoppte den geplanten Deal, da sie Bedenken zur Stabilität des Stromnetzes und mögliche Erhöhungen der Stromkosten äußerte.
Die Pläne zeigen die Herausforderungen, vor denen Unternehmen diesseits und jenseits des Atlantiks stehen, wenn sie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und die steigenden Anforderungen an Rechenzentren zusammenführen möchten. Der wachsende Energiebedarf für KI-Anwendungen steht oft in Konflikt mit bestehenden Umweltauflagen und Sicherheitsanforderungen der Behörden.
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