MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Gesundheitsbranche steht vor neuen Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit, insbesondere durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).
Die zunehmende Integration von Künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsbranche bringt nicht nur Vorteile, sondern auch erhebliche Risiken mit sich. Eine aktuelle Umfrage der Healthcare Information and Management Systems Society (HIMSS) zeigt, dass fast ein Drittel der Gesundheitsorganisationen ihren Mitarbeitern die Nutzung von KI ohne formelle Einschränkungen erlaubt. Dies wirft Fragen zur Sicherheit und zum Schutz sensibler Daten auf. Während die Hälfte der befragten Organisationen die Nutzung von KI-Modellen erlaubt, sofern diese von der Geschäftsführung genehmigt wurden, verbieten nur 16 % den Einsatz von KI vollständig. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit klarer Richtlinien und Sicherheitsmaßnahmen.
Die Umfrage, die Antworten von 273 Cybersicherheitsexperten aus verschiedenen Bereichen der Gesundheitsbranche sammelte, zeigt, dass KI in verschiedenen Bereichen eingesetzt wird. 37 % der Befragten nutzen KI für technische Aufgaben wie Support und Datenanalyse, 35 % für klinische Dienste wie Diagnostik und jeweils 34 % für Cybersicherheit und administrative Aufgaben. HIMSS prognostiziert, dass die Anwendungsfälle von KI in Zukunft weiter zunehmen werden. Ein zentrales Thema der Umfrage ist die Notwendigkeit von Genehmigungsprozessen und aktiver Überwachung. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihre Organisationen über Genehmigungsprozesse verfügen, während 42 % dies verneinen. Ein solcher Prozess dient als proaktive Schutzmaßnahme, um die unautorisierte oder unangemessene Nutzung von KI-Technologien zu verhindern. Die aktive Überwachung von KI-Nutzung ist ebenfalls entscheidend, um potenzielle Missbräuche und Sicherheitsrisiken zu identifizieren und zu adressieren.
Dennoch berichten nur 31 % der Befragten, dass ihre Organisationen die KI-Nutzung aktiv überwachen. Dies lässt erhebliche Sicherheitslücken offen, die zu Datenverletzungen führen können. Die Umfrage hebt auch die Bedeutung von Richtlinien zur akzeptablen Nutzung hervor. 42 % der Befragten geben an, dass ihre Organisationen schriftliche Richtlinien für den Einsatz von KI haben, während 48 % dies verneinen. Solche Richtlinien sind entscheidend, um klare Vorgaben für den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von Technologie zu setzen. Die größten Bedenken der Befragten betreffen den Datenschutz, Datenverletzungen und die Voreingenommenheit in KI-Systemen. Fast die Hälfte der Befragten äußert auch Bedenken hinsichtlich des Diebstahls geistigen Eigentums und der mangelnden Transparenz.
Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit robuster Sicherheitsmaßnahmen und ethischer Rahmenbedingungen. Ein weiteres Risiko stellt die Bedrohung von innen dar. Obwohl nur ein kleiner Prozentsatz der Befragten von nachlässigen oder böswilligen Insider-Bedrohungen berichtet, ist es wahrscheinlich, dass viele Organisationen noch keine spezifischen Überwachungsmaßnahmen für KI-gesteuerte Insider-Bedrohungen implementiert haben. Die zunehmende Abhängigkeit von KI-Tools und -Systemen schafft neue Möglichkeiten für Insider-Aktivitäten, die Risiken für sensible Daten und die betriebliche Integrität verstärken können.
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