MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der digitalen Welt von heute nimmt die Cyberkriminalität stetig zu, wobei Künstliche Intelligenz (KI) eine zentrale Rolle spielt. Besonders alarmierend ist der Trend zur Nutzung synthetischer Identitäten, die aus einer Mischung realer und erfundener Daten bestehen. Diese Entwicklung stellt Unternehmen, Banken und Verbraucher vor erhebliche Herausforderungen.

Die digitale Kriminalität hat weltweit einen beispiellosen Aufschwung erlebt, wobei Cyberkriminelle zunehmend auf sogenannte synthetische Identitäten zurückgreifen. Diese Identitäten kombinieren reale Daten mit erfundenen Elementen, was es den Tätern erleichtert, unentdeckt zu bleiben. Die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft sind erheblich, da Unternehmen, Banken und Verbraucher gleichermaßen betroffen sind.

Im Gegensatz zu klassischen Identitätsdiebstählen, bei denen vollständige Datensätze realer Personen verwendet werden, setzen Kriminelle bei synthetischen Identitäten auf eine Mischung aus Echtem und Erfundenem. Stephen Topliss von Lexis Nexis Risk Solutions erklärt, dass Täter häufig erfundene Identitäten mit echten Kreditkartennummern, Postadressen und Telefonnummern kombinieren. In den USA werden zudem gestohlene Sozialversicherungsnummern verwendet, die aus Datenlecks stammen und im Darknet gehandelt werden.

Eine weitere Methode besteht darin, Daten mehrerer realer Personen digital zu kombinieren. Diese Identitäten sind besonders schwer aufzuspüren, da sie keine direkten Verbindungen zu einer realen Person haben. Künstliche Intelligenz spielt hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie die Erstellung und Automatisierung solcher Identitäten erleichtert und neue Angriffsmethoden entwickelt.

Der technische Fortschritt begünstigt die Täter, da KI sowohl bei der Automatisierung als auch bei der Entwicklung neuer Angriffsmethoden eingesetzt wird. Martin Kreuzer von Munich Re betont, dass KI auch zur Kreation neuer Schadsoftware genutzt werden kann. Zudem ermöglicht KI Skaleneffekte, indem Phishing-Mails automatisiert in großer Zahl versendet werden können, was die Effizienz und Reichweite der Angriffe erhöht.

Besonders betroffen ist der Online-Handel. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Crif im Auftrag des Handelsverbands Deutschland (HDE) haben 92 Prozent der Online-Händler bereits Erfahrungen mit falschen oder gestohlenen Kundenidentitäten gemacht. Betrüger bestellen häufig auf Rechnung und lassen die Ware an Paketstationen oder leerstehende Wohnungen liefern. Der finanzielle Schaden ist erheblich, da 43 Prozent der befragten Händler Verluste zwischen 10.000 und 100.000 Euro erlitten haben.

Auch Banken sind zunehmend gefährdet, da synthetische Identitäten zur Eröffnung sogenannter Maultier-Konten genutzt werden, über die Geld gewaschen wird. Da die Person hinter dem Konto nicht existiert, fällt das kriminelle Treiben nicht so schnell auf. Der klassische Identitätsdiebstahl birgt dagegen das Risiko, dass die betroffene Person den Betrug bemerkt.

Ein zentrales Problem bleibt die fehlende internationale Zusammenarbeit. Ralf Wintergerst, Vorstandschef des Sicherheitstechnikkonzerns Giesecke+Devrient, kritisiert, dass es keinen globalen Standard zur Authentifizierung von Identitäten gibt. Gerade in Europa erschwert die nationale Kleinstaaterei eine einheitliche Lösung, während Finanzflüsse längst global sind.

Die Bedrohung durch synthetische Identitäten ist real und wächst stetig. Ohne internationale Standards und wirksame Sicherheitsstrategien wird der Kampf gegen Cyberkriminalität in Zukunft noch schwieriger werden. Unternehmen, die bereits in wirtschaftlicher Schieflage sind, könnten durch Cyberangriffe existenzbedrohend getroffen werden, warnt Kreuzer.

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Cyberkriminalität: KI als treibende Kraft hinter synthetischen Identitäten
Cyberkriminalität: KI als treibende Kraft hinter synthetischen Identitäten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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