MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein Hackerangriff auf iranische Schiffe hat die Kommunikationsnetzwerke von 116 Schiffen erheblich gestört. Die Hackergruppe Lab Dookhtegan behauptet, die Kommunikationssysteme von Schiffen der National Iranian Tanker Company (NITC) und der Islamic Republic of Iran Shipping Lines (IRISL) gezielt angegriffen zu haben.

Die Hackergruppe Lab Dookhtegan hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie die Kommunikationsnetzwerke von 116 iranischen Schiffen erfolgreich gestört hat. Diese Schiffe gehören zu zwei der größten iranischen Schifffahrtsunternehmen, der National Iranian Tanker Company (NITC) und der Islamic Republic of Iran Shipping Lines (IRISL). Die Angriffe zielten darauf ab, die Kommunikation zwischen den Schiffen, den Häfen und externen Netzwerken zu unterbrechen, was die Koordination der Schiffe erheblich erschwerte.

Der Zeitpunkt des Angriffs fiel mit militärischen Operationen der USA gegen die Houthi-Rebellen zusammen, was auf eine strategische Planung der Hacker hindeutet. Die Gruppe behauptet, dass die betroffenen Unternehmen in illegale Aktivitäten verwickelt seien, darunter die Lieferung von Munition an die Houthis. Diese Behauptungen wurden jedoch von den betroffenen Unternehmen und der iranischen Regierung bisher weder bestätigt noch dementiert.

Experten für maritime Sicherheit, wie das Unternehmen Cyndome, betonen die zentrale Rolle von Kommunikationsgeräten in der Schifffahrt. Werden diese Systeme gehackt, können externe Parteien nicht nur die Kommunikation der Schiffe übernehmen, sondern auch auf IT- und OT-Systeme zugreifen. Die Tatsache, dass 116 Schiffe gleichzeitig mit bösartigen Befehlen angegriffen wurden, deutet auf eine umfangreiche Planung und Automatisierung des Angriffs hin.

Zusätzlich zu den Kommunikationsstörungen berichtete das United Kingdom Maritime Trade Operations Centre über GPS-Interferenzen in der Straße von Hormus. Diese Störungen beeinträchtigten die Navigationssysteme der Schiffe und zwangen sie, auf Backup-Systeme zurückzugreifen. Solche Vorfälle unterstreichen die Verwundbarkeit der maritimen Infrastruktur gegenüber Cyberangriffen.

Die Wiederherstellung der Kommunikationsnetzwerke könnte mehrere Wochen dauern, so die Hackergruppe. Sie deutete an, dass dieser Angriff nur der Anfang weiterer Aktionen sein könnte. Die maritime Industrie steht vor der Herausforderung, ihre Systeme gegen solche Bedrohungen zu sichern, um die Sicherheit und Effizienz der Schifffahrt zu gewährleisten.

In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Vorfälle, bei denen Schiffe durch Cyberangriffe beeinträchtigt wurden. Diese Angriffe verdeutlichen die Notwendigkeit, die Cyberabwehr in der maritimen Industrie zu verstärken. Unternehmen müssen in fortschrittliche Sicherheitstechnologien investieren und ihre Mitarbeiter im Umgang mit Cyberbedrohungen schulen, um zukünftige Angriffe zu verhindern.

Die Auswirkungen solcher Angriffe auf den internationalen Handel und die globale Wirtschaft können erheblich sein. Experten warnen davor, dass die zunehmende Digitalisierung der Schifffahrt auch neue Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Es ist entscheidend, dass die Industrie proaktiv handelt, um ihre Systeme zu schützen und die Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe zu erhöhen.

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Cyberangriff auf iranische Schiffe: Kommunikationsnetzwerke gestört
Cyberangriff auf iranische Schiffe: Kommunikationsnetzwerke gestört (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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