MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Agentur für Cybersicherheit (ENISA) hat in einem neuen Bericht die Bedrohungslage im Weltraum untersucht und dringende Maßnahmen zur Risikominderung empfohlen.
Die Europäische Agentur für Cybersicherheit (ENISA) hat kürzlich einen umfassenden Bericht veröffentlicht, der die Bedrohungslage im Weltraumsektor beleuchtet und dringende Maßnahmen zur Risikominderung vorschlägt. Angesichts der rasanten Entwicklung der Raumfahrtindustrie und ihrer Bedeutung für zahlreiche Wirtschaftszweige betont ENISA die Notwendigkeit, die Sicherheitsrisiken in diesem Bereich ernsthaft anzugehen.
Der Bericht hebt hervor, dass derzeit über 10.000 aktive Satelliten die Erde umkreisen, wobei mehr als 60 % dieser Satelliten von privaten Betreibern kontrolliert werden. Diese Satelliten bieten eine Vielzahl von Diensten an, darunter Telefon- und Internetzugang, Satellitenfernsehen und -radio, Überwachung von Land- und Wasserressourcen, Präzisionslandwirtschaft, Fernerkundung, Verwaltung von Infrastrukturen und Logistikpaketverfolgung.
ENISA warnt, dass die zunehmende Abhängigkeit von Satelliten als Rückgrat moderner wirtschaftlicher Aktivitäten das Potenzial für schädliche Auswirkungen bei einem Ausfall erhöht. Die Verwendung von handelsüblichen und Open-Source-Komponenten, Trends wie softwaredefinierte Satelliten, In-Orbit-Konfigurationen, Bordintelligenz und Quantentechnologien machen Raumfahrtressourcen und -daten anfälliger für Cyberangriffe.
Ein Angriff auf Satelliten könnte zu „Kaskadeneffekten“ führen, die finanzielle Verluste für Unternehmen, die auf Satelliten angewiesen sind, sowie Störungen wesentlicher Dienste verursachen, was gesellschaftlichen Schaden und sogar den Verlust von Menschenleben zur Folge haben könnte. Die Kompromittierung sensibler Informationen, die über Satelliten übertragen werden, könnte zudem rechtliche und regulatorische Risiken für Unternehmen schaffen.
Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass Cyberangriffe zu einer Fehljustierung von Satelliten führen könnten, was Kollisionen und Weltraummüll zur Folge hätte und ganze Regionen des Weltraums unbrauchbar machen könnte. ENISA hebt spezifische Risiken hervor, darunter Lieferkettenrisiken, die Nutzung von handelsüblichen Komponenten, veraltete Systeme und begrenzte Sichtbarkeit aufgrund der abgelegenen Natur von Raumfahrtsystemen, schwache Konfigurationen (insbesondere ein Mangel an Verschlüsselung), menschliche Fehler und die Bedrohung durch ausgeklügelte Cyberangriffe.
Um diesen Bedrohungen zu begegnen, empfiehlt ENISA die Implementierung von Sicherheitsprinzipien nach dem Motto „Security by Default“ und „Security by Design“, die Analyse, Prüfung und Härtung von handelsüblichen Komponenten vor und nach ihrer Einführung in den Betrieb, die Stärkung der physischen Sicherheit aller boden- und weltraumbasierten Ressourcen, den Einsatz validierter Kryptografie in Raumfahrtsystemen, die Einführung robuster Segmentierungsmaßnahmen, regelmäßige Patches und Härtung von Raumfahrtsystemen, die Einführung eines Zero-Trust-Ansatzes sowie die Anwendung von Cyber-Hygiene-Praktiken.
Der Bericht hebt hervor, dass die kommerzielle Nutzung des Weltraums zum Rückgrat wichtiger wirtschaftlicher Aktivitäten geworden ist und digitale Bedrohungen im Weltraum daher von höchster Bedeutung sind. Die potenziellen Kaskadeneffekte könnten auch geopolitische Spannungen hervorrufen, weshalb kommerzielle Satelliten unbedingt cybersicher gemacht werden müssen.
Der Weltraumsektor wird als wesentliche Einheit durch die NIS2-Richtlinie abgedeckt. Dennoch wurde er in einem kürzlich veröffentlichten Bericht als einer von sechs Sektoren hervorgehoben, die derzeit Schwierigkeiten haben, die Richtlinie zu erfüllen, was auf begrenztes Wissen über Cybersicherheit und eine starke Abhängigkeit von handelsüblichen Komponenten zurückzuführen ist. Im Jahr 2022 startete Russland einen großen Cyberangriff auf die KA-SAT-Satelliten des US-Unternehmens Viasat in der Ukraine, um die Kommunikation im Land vor der Invasion zu stören.
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