WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten wachsender Kritik an Apotheken-Mittelsmännern, den sogenannten Pharmacy Benefit Managers (PBMs), hat der CEO von CVS Health, David Joyner, die Rolle dieser Akteure verteidigt und die Pharmahersteller für monopolistische Praktiken verantwortlich gemacht.
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Die Debatte um die Rolle von Pharmacy Benefit Managers (PBMs) in den USA hat in den letzten Jahren an Intensität gewonnen. Diese Mittelsmänner, zu denen auch die Caremark-Einheit von CVS gehört, stehen im Verdacht, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in die Höhe zu treiben. David Joyner, CEO von CVS Health, hat sich nun öffentlich zu diesen Vorwürfen geäußert und die Verantwortung für die hohen Medikamentenpreise den Pharmaherstellern zugeschoben.
Joyner, der im Oktober die Leitung von CVS übernommen hat, nutzte die Gelegenheit, um während eines Senatsausschusses in Washington D.C. die Rolle der PBMs zu verteidigen. Er argumentierte, dass diese Mittelsmänner eine entscheidende Rolle dabei spielen, die steigenden Gesundheitskosten in den USA zu kontrollieren. Laut Joyner sind PBMs die einzigen Akteure in der Lieferkette, die sich ausschließlich auf die Senkung der Kosten konzentrieren.
Die Kritik an den PBMs kommt sowohl von Gesetzgebern als auch von der Pharmaindustrie selbst. Diese werfen den PBMs vor, die von ihnen ausgehandelten Rabatte nicht an die Patienten weiterzugeben und die Apotheken zu unterbezahlen. Joyner hingegen betonte, dass die PBMs einen erheblichen Mehrwert für das Gesundheitssystem der USA generieren, indem sie jährlich mehr als 100 Milliarden Dollar an Einsparungen erzielen.
Die Pharmaindustrie, vertreten durch die größte Lobbygruppe PhRMA, weist die Vorwürfe von Joyner zurück und betont, dass PBMs unter intensiver und berechtigter Beobachtung stehen. Verschiedene staatliche Stellen, darunter auch die Federal Trade Commission (FTC), untersuchen derzeit die Praktiken dieser Gesundheitskonglomerate.
Joyner hob hervor, dass die steigenden Kosten im Gesundheitswesen nicht nur auf die PBMs zurückzuführen seien, sondern auch auf andere Faktoren wie die erhöhte Nutzung von Gesundheitsdiensten, steigende Kosten für Gesundheitsdienstleister und dramatische Preiserhöhungen bei Markenmedikamenten. Er warf den Pharmaherstellern vor, allein im Januar durch Preiserhöhungen die jährlichen Bruttoausgaben für Medikamente um 21 Milliarden Dollar erhöht zu haben.
Die Diskussion um die Rolle der PBMs und die Preisgestaltung im Gesundheitswesen wird in den kommenden Monaten sicherlich weitergehen. Gesetzgeber und Branchenexperten werden genau beobachten, wie sich die Dynamik zwischen PBMs, Pharmaherstellern und anderen Akteuren im Gesundheitswesen entwickelt.
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