MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Computertomographie (CT) Scans zur Diagnose von Krankheiten ist weit verbreitet, doch neue Forschungen werfen ein beunruhigendes Licht auf die potenziellen Risiken dieser Technologie.
CT-Scans sind ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen Medizin, das detaillierte Bilder des menschlichen Körpers liefert. Sie werden häufig zur Diagnose und Überwachung von Krankheiten wie Krebs eingesetzt. Doch die Strahlenbelastung, die mit diesen Scans einhergeht, könnte selbst ein Risiko darstellen. Studien haben gezeigt, dass die Strahlendosen, die von CT-Scannern emittiert werden, stark variieren können, was zu einem erhöhten Krebsrisiko führen könnte.
Bereits 2009 schätzten Forscher, dass die hohe Strahlenbelastung durch CT-Scans für etwa zwei Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich sein könnte. Diese Zahl könnte steigen, da die Anzahl der durchgeführten CT-Scans jährlich zunimmt. Experten warnen davor, dass CT-Scans oft übermäßig verschrieben werden, möglicherweise aus finanziellen Gründen oder aus Angst vor Fehldiagnosen.
Dr. Rebecca Smith-Bindman von der University of California-San Francisco hebt hervor, dass die Strahlendosen zwischen verschiedenen Maschinen erheblich variieren können. Diese Unterschiede können das Risiko für Patienten erheblich erhöhen, insbesondere wenn sie wiederholt solchen Scans ausgesetzt sind. Die Notwendigkeit einer Standardisierung der Strahlendosen wird immer dringlicher.
Die Strahlenbelastung wird in Millisievert (mSv) gemessen. Zum Vergleich: Ein Hin- und Rückflug von New York nach Tokio setzt eine Person einer Strahlung von 0,19 mSv aus, während ein CT-Scan des Abdomens und Beckens im Durchschnitt 31 mSv emittiert. Diese Unterschiede verdeutlichen die Notwendigkeit einer strengeren Regulierung und Überwachung der Strahlendosen.
Neue Medicare-Vorschriften sollen die Transparenz erhöhen, indem sie Krankenhäuser und Bildgebungszentren dazu verpflichten, Informationen über die von ihren Scannern emittierte Strahlung zu sammeln und zu teilen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass CT-Scans nur dann durchgeführt werden, wenn sie medizinisch notwendig sind, und dass die Strahlendosen so niedrig wie möglich gehalten werden.
Die Einführung dieser Vorschriften könnte einen bedeutenden Einfluss auf die Praxis der medizinischen Bildgebung haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf die Anzahl der durchgeführten Scans und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken auswirken werden. Die Diskussion über die Balance zwischen Nutzen und Risiko von CT-Scans wird in der medizinischen Gemeinschaft weiterhin intensiv geführt.
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