SUNNYVALE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nach einem schwerwiegenden Software-Update im Juli, das weltweit zahlreiche Systeme lahmlegte, hat sich CrowdStrike eindrucksvoll erholt und zeigt eine bemerkenswerte Kundenbindungsrate von 97 Prozent.
Die Cybersecurity-Firma CrowdStrike hat sich nach einem verheerenden Software-Update im Juli, das weltweit Millionen von Windows-PCs und Servern lahmlegte, bemerkenswert erholt. Trotz eines zwischenzeitlichen Verlustes von 30 Milliarden US-Dollar an Marktwert ist das Unternehmen stärker denn je zurückgekehrt. Die Aktien von CrowdStrike, die nach dem Vorfall in den darauffolgenden zwei Wochen um mehr als ein Drittel einbrachen, überschreiten nun wieder ihren vorherigen Wert, kurz bevor der Vorfall als „größter IT-Ausfall der Geschichte“ bezeichnet wurde.
George Kurtz, der CEO von CrowdStrike, erklärte gegenüber einer führenden Branchenpublikation, dass das Unternehmen diese Krise in einen Wettbewerbsvorteil verwandelt habe. Kurtz betonte, dass das Vertrauen der Kunden ungebrochen sei, obwohl der Vorfall weltweit für Chaos gesorgt hatte. „Kunden bleiben uns treu“, so Kurtz in einem Interview nach Veröffentlichung der neuesten Quartalszahlen. Während einige Wettbewerber noch keine derartige Herausforderung gemeistert haben, sieht Kurtz darin für CrowdStrike nun weniger Risiken.
Obwohl CrowdStrike für seine Robustheit gegen Cyberangriffe bekannt ist, sorgte ein fehlerhaftes Update für erhebliche Störungen bei prominenten Kunden. Trotz Schätzungen, dass sich die Ausfallkosten auf Milliarden belaufen könnten, hat CrowdStrike seine Umsatzprognose nur marginal angepasst und ein beachtliches Kundenbindungsniveau von 97 Prozent gemeldet. Die Analysten loben die Art und Weise, wie CrowdStrike mit der Krise umgegangen ist. Besonders die Kommunikationsstrategie des Unternehmens wurde als vorbildlich beschrieben.
Nichtsdestotrotz hat die Delta Air Lines, deren Flugbetrieb durch die Störungen erheblich beeinträchtigt wurde, klageweise Forderungen in Höhe von über 500 Millionen US-Dollar an CrowdStrike gestellt. CrowdStrikes Anwälte widersprechen den Vorwürfen und berufen sich auf Vertragsbedingungen, die die Haftung des Unternehmens auf niedrige Millionenbeträge begrenzen. Dennoch bleibt die Bindungskraft der Produkte ein starker Faktor für Kunden, so ein Analyst von Bernstein.
CrowdStrike hat die Gelegenheit genutzt, um seine Marktstrategie zu stärken und bietet betroffenen Kunden kostenlose Erweiterungen und Sonderangebote an. Das flexible Abo-Modell „Falcon Flex“ hat dazu beigetragen, den Umsatz deutlich zu steigern. Zukünftig könnte CrowdStrike davon profitieren, dass Entwickler von Microsofts Betriebssystem ebenso in die Verantwortung genommen werden. Während Microsoft keine Stellungnahme abgab, könnte der Vorfall letztlich zu einer Verlagerung von Kunden weg von Microsoft und hin zu CrowdStrike führen.
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