SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Coinbase, eine der führenden Plattformen für den Handel mit Kryptowährungen, plant eine grundlegende Überarbeitung seines Token-Listing-Prozesses. Angesichts des rasanten Wachstums neuer Kryptowährungen sieht sich das Unternehmen gezwungen, seine bisherigen Methoden zu überdenken.

Coinbase, bekannt für seine Rolle als zentrale Handelsplattform für Kryptowährungen, steht vor einer bedeutenden Neuausrichtung seines Token-Listing-Prozesses. Der CEO des Unternehmens, Brian Armstrong, kündigte an, dass die bisherige Methode der manuellen Bewertung von Token aufgrund der schieren Menge an neuen Kryptowährungen nicht mehr praktikabel sei. Mit etwa einer Million neuer Token pro Woche sei ein Umdenken notwendig. Statt des bisherigen „Allow-List“-Ansatzes erwägt Coinbase nun ein „Block-List“-Modell, das durch automatisierte On-Chain-Datenscans und Kundenbewertungen ergänzt wird.

Diese Änderungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Regulierungsbehörden weltweit zunehmend Druck auf Krypto-Plattformen ausüben, um sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Armstrong betonte, dass die bisherigen Due-Diligence-Prüfungen und regulatorischen Anforderungen nicht nachhaltig seien und forderte pragmatischere Ansätze von den Regulierungsbehörden.

Die Ankündigung von Armstrong erfolgte im Kontext der jüngsten regulatorischen Diskussionen in den USA, insbesondere im Hinblick auf die neue Regierung. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos äußerte sich Armstrong zudem zu den möglichen Auswirkungen der Trump-Administration auf den Kryptosektor. Er kritisierte die frühere Biden-Regierung für ihre seiner Meinung nach krypto-feindliche Haltung und sprach von einem „neuen Zeitalter für Krypto“.

Die Kritik an den aktuellen Listing-Richtlinien von Coinbase kommt nicht nur von Armstrong selbst. Auch der Tron-Gründer Justin Sun äußerte Unzufriedenheit darüber, dass Tron (TRX) trotz seiner Größe seit Jahren nicht gelistet wurde. Sun warf Coinbase vor, überhöhte Gebühren für Token-Listings zu verlangen und behauptete, dass für die Aufnahme von TRX 330 Millionen US-Dollar gefordert worden seien.

In Reaktion auf diese Herausforderungen plant Coinbase, seine Integration mit dezentralen Börsen (DEXs) zu verstärken. Armstrong verfolgt die Vision, dass Nutzer künftig nicht mehr zwischen zentralisierten und dezentralen Börsen unterscheiden müssen, was das Krypto-Handelserlebnis vereinfachen soll.

Der bekannte Finanzkommentator Peter Schiff kritisierte die Inflation neuer Krypto-Token als „außerordentlich“ und argumentierte, dass viele Token Bitcoin in wesentlichen Aspekten ähneln, was ihrer Werthaltigkeit schaden könnte. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Armstrong optimistisch, was die Zukunft von Bitcoin betrifft. Er erwartet langfristig einen Anstieg des Bitcoin-Preises auf mehrere Millionen US-Dollar, insbesondere durch die zunehmende Akzeptanz bei institutionellen Investoren und die Einführung von ETFs.

Zusätzlich hat Armstrong mit mehreren Finanzministern weltweit über die Möglichkeit einer nationalen Bitcoin-Reserve gesprochen. Dieses Konzept gewinnt angesichts der aktuellen US-Debatten immer mehr an Bedeutung. Sollte die US-Regierung Bitcoin in ihre Reserven aufnehmen, könnten auch andere G20-Staaten folgen.

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Coinbase plant umfassende Änderungen im Token-Listing
Coinbase plant umfassende Änderungen im Token-Listing (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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