MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die ClearFake-Kampagne, die erstmals im Juli 2023 identifiziert wurde, hat sich zu einer ernsthaften Bedrohung für die Cybersicherheit entwickelt. Die Angreifer nutzen gefälschte Sicherheitsüberprüfungen, um Nutzer zur Installation von Malware zu verleiten.
Die ClearFake-Kampagne hat sich als eine der hartnäckigsten Bedrohungen im Bereich der Cybersicherheit etabliert. Die Angreifer verwenden gefälschte reCAPTCHA- und Cloudflare Turnstile-Verifikationen, um Nutzer dazu zu bringen, schädliche Software wie Lumma Stealer und Vidar Stealer herunterzuladen. Diese Kampagne nutzt kompromittierte WordPress-Seiten, um gefälschte Browser-Updates als Köder zu präsentieren.
Ein bemerkenswerter Aspekt der ClearFake-Kampagne ist die Verwendung der EtherHiding-Technik. Diese Methode nutzt Binance’s Smart Chain (BSC) Verträge, um die Angriffsstruktur widerstandsfähiger zu machen. Ziel ist es, Informationen stehlende Malware zu verbreiten, die sowohl Windows- als auch macOS-Systeme angreifen kann.
Im Mai 2024 wurde eine neue Variante der ClearFake-Angriffe beobachtet, die als ClickFix bekannt ist. Diese Variante täuscht Nutzer, indem sie vorgibt, ein nicht existierendes technisches Problem zu beheben, und sie dazu verleitet, schädlichen PowerShell-Code auszuführen. Diese neue Variante integriert Web3-Fähigkeiten, um Analysen zu widerstehen und den ClickFix-bezogenen HTML-Code zu verschlüsseln.
Die jüngste Iteration der ClearFake-Frameworks zeigt eine signifikante Weiterentwicklung. Sie beginnt mit dem Besuch einer kompromittierten Website, die dann einen Zwischen-JavaScript-Code von der BSC abruft. Dieser Code ist verantwortlich für das Fingerprinting des Systems und das Abrufen des verschlüsselten ClickFix-Codes, der auf Cloudflare Pages gehostet wird.
Ein alternativer Angriffspfad, der im Januar 2025 beobachtet wurde, nutzt einen PowerShell-Loader, um Vidar Stealer zu installieren. Bis zum letzten Monat wurden mindestens 9.300 Websites mit ClearFake infiziert. Die Betreiber aktualisieren das Framework, die Köder und die verteilten Nutzlasten täglich.
Die Verbreitung der ClearFake-Kampagne zeigt, dass diese Bedrohung weltweit viele Nutzer betrifft. Im Juli 2024 waren etwa 200.000 einzigartige Nutzer potenziell den ClearFake-Ködern ausgesetzt, die sie zur Installation von Malware verleiten sollten.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die Kompromittierung von über 100 Autohaus-Websites durch ClickFix-Köder, die zur Verbreitung von SectopRAT-Malware führen. Diese Infektion fand nicht auf den Websites der Autohäuser selbst statt, sondern über einen Drittanbieter-Videodienst.
Die Entdeckung dieser Kampagne fällt mit mehreren Phishing-Angriffen zusammen, die verschiedene Malware-Familien verbreiten und Anmeldeinformationen ernten. Diese Angriffe nutzen virtuelle Festplattendateien in E-Mail-Anhängen, um Venom RAT zu verbreiten, und Microsoft Excel-Dateianhänge, die bekannte Sicherheitslücken ausnutzen, um weitere schädliche Nutzlasten zu laden.
Da Social-Engineering-Kampagnen immer ausgefeilter werden, ist es für Organisationen und Unternehmen entscheidend, robuste Authentifizierungs- und Zugriffskontrollmechanismen gegen Techniken wie Adversary-in-the-Middle (AitM) und Browser-in-the-Middle (BitM) zu implementieren, die es Angreifern ermöglichen, Konten zu kapern.
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