NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die bevorstehende Auktion von KI-generierter Kunst bei Christie’s hat eine Welle der Empörung unter Künstlern ausgelöst, die befürchten, dass ihre Werke ohne Erlaubnis genutzt werden.
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Die bevorstehende Auktion von KI-generierter Kunst bei Christie’s hat eine hitzige Debatte über die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Kunstwelt entfacht. Die Auktion, die unter dem Titel ‘Augmented Intelligence’ läuft, ist die erste ihrer Art, die sich ausschließlich auf Werke konzentriert, die mit Hilfe von maschinellem Lernen geschaffen wurden. Zu den ausgestellten Künstlern gehören prominente Namen wie Sasha Stiles, Holly Herndon & Mat Dryhurst, Refik Anadol und Alexander Reben.
Während einige Künstler die Teilnahme an dieser technologischen Entwicklung als spannend empfinden, sehen andere darin eine Bedrohung für die Integrität ihrer Arbeit. Karla Ortiz, eine Künstlerin, die in einem laufenden Sammelklageverfahren gegen mehrere KI-Unternehmen wegen Urheberrechtsverletzungen involviert ist, kritisiert die Auktion scharf. Sie und viele andere Künstler werfen Christie’s vor, Werke zu verkaufen, die mit kommerziellen KI-Modellen erstellt wurden, die möglicherweise auf unlizenzierte, urheberrechtlich geschützte Werke trainiert wurden.
Diese Bedenken sind nicht unbegründet, da es in den USA zahlreiche Klagen gibt, in denen Künstler behaupten, dass KI-Unternehmen ihre Werke ohne Zustimmung oder Entschädigung genutzt haben. Ein offener Brief, der die Absage der Auktion fordert, hat seit seiner Veröffentlichung Tausende von Unterschriften von Künstlern, Akademikern und anderen Unterstützern weltweit gesammelt.
Christie’s hingegen sieht die Sache anders. Nicole Sales Giles, die Direktorin für digitale Kunst bei Christie’s, argumentiert, dass KI aus einer Vielzahl von Daten und Bildern lernt, um etwas Neues zu schaffen, was sie als Einfluss und nicht als Diebstahl betrachtet. Sie betont, dass die Nachfrage nach KI-Kunst insbesondere in den Bereichen Blockchain, Krypto und Risikokapital wächst.
Die Kontroverse hat auch andere Künstler inspiriert, sich mit der Beziehung zwischen Kunst und Kommerz auseinanderzusetzen. Der Künstler Beeple, bekannt für den Verkauf eines Krypto-Kunstwerks für fast 70 Millionen Dollar, veröffentlichte ein Werk, das die Debatte um KI-Kunst thematisiert. Es zeigt einen riesigen Roboter, der einen Protestbrief mit roter Tinte korrigiert, während er einen Menschen an der Leine hält.
Experten für digitale Kunst sind nicht überrascht von der Debatte, die die Auktion ausgelöst hat. Barry Threw, der Geschäftsführer von Gray Area, einem digitalen Kulturinkubator in San Francisco, betont die Notwendigkeit, dass Künstler sich mit neuen Technologien wie KI auseinandersetzen, um die sozialen Veränderungen, die sie mit sich bringen, zu verstehen und zu kommunizieren.
Die Auktion ‘Augmented Intelligence’ wird sowohl online als auch in Christie’s New Yorker Niederlassung vom 20. Februar bis zum 5. März stattfinden. Trotz der Proteste plant Christie’s nicht, die Auktion abzusagen, sondern begrüßt die leidenschaftlichen Diskussionen, die sie ausgelöst hat.
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