MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Suche nach nachhaltigen Baustoffen gewinnt in der Bauindustrie zunehmend an Bedeutung. Ein vielversprechender Ansatz ist die Nutzung von Chitin, einem natürlichen Polymer, das in den Panzern von Insekten und Krebstieren vorkommt.
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Die Bauindustrie steht vor der Herausforderung, umweltfreundlichere Materialien zu finden, um den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Chitin, ein Hauptbestandteil der Exoskelette von Insekten und Krebstieren, bietet hier eine vielversprechende Lösung. Dieses Material ist nicht nur stabil und leicht, sondern auch biologisch abbaubar, was es zu einem idealen Kandidaten für nachhaltige Bau- und Werkstoffe macht.
Forschende arbeiten daran, Chitin chemisch so zu modifizieren, dass es in verschiedenen Formen wie Schaumstoffen oder Verbundwerkstoffen eingesetzt werden kann. Diese neuen Materialien könnten herkömmliche, oft schwer recycelbare Verbundwerkstoffe ersetzen, die derzeit einen erheblichen Teil der globalen CO₂-Emissionen verursachen.
Ein innovativer Ansatz ist die Entwicklung von Chitosan-Flachs-Biokompositen, die aus Flachsfasern und dem Biopolymer Chitosan bestehen. Diese könnten in Zukunft als Ersatz für Sperrholz oder Holzfaserplatten dienen und in Möbeln, Autoteilen oder Skateboards Anwendung finden. Die Universität Stuttgart hat bereits erste Erfolge in der Herstellung solcher Biokomposite erzielt.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für Chitosan wird an der Universität Bayreuth erforscht. Hier wird untersucht, wie dünne Chitosan-Filme auf spiegelnden Oberflächen zur passiven Kühlung von Gebäuden beitragen können. Diese Technologie könnte den Energieverbrauch für Klimaanlagen erheblich reduzieren.
Chitosan bietet auch Potenzial in der Herstellung von Metallobjekten ohne energieintensive Verfahren. Forschende der Singapore University of Technology and Design haben gezeigt, dass Chitosan-Metall-Verbundstoffe bei Raumtemperatur aushärten können, was neue Möglichkeiten für die ressourcenschonende Produktion von elektrischen Bauteilen eröffnet.
Die industrielle Insektenzucht könnte eine nachhaltige Quelle für Chitin darstellen, da dieser Sektor ohnehin wächst, um den Bedarf in der Futtermittelindustrie zu decken. Die Nutzung von Chitin als Rohstoff könnte somit nicht nur die Bauindustrie revolutionieren, sondern auch einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten.
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