Suzhou, China / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein chinesischer APT-Akteur hat offenbar MMORPG-Spielefirmen gehackt, um Youtube- und Twitch-Streamern Vorteile zu verschaffen.
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Ein Sicherheitsforscher namens Dan Kelly hat vor einiger Zeit einen chinesischen Hacker beobachtet, der offenbar neben seinen umfangreichen Spionagetätigkeiten diverse MMORPG-Spieler gegen Bezahlung mit Ingame-Items und Spielgeld versorgt hat. Wie Kelly in einem X-Beitrag erklärt, handelte es sich um einen APT-Akteur (Advanced Persistent Threat) aus der westlich von Shanghai gelegenen chinesischen Stadt Suzhou.
In der Regel sind APT-Akteure bekannt für ausgeklügelte, langanhaltende und zielgerichtete Spionage- oder Sabotageangriffe auf diverse Organisationen. Oftmals werden die Angreifer dabei sogar staatlich unterstützt.
Der von Kelly beobachtete Akteur sicherte sich ganz nebenbei aber auch noch Zugang zu Systemen von Dutzenden von MMORPG-Spielefirmen, wenngleich der Forscher offen lässt, um welche Spiele es sich genau handelt.
Streamern Spielgeld und Items zugespielt
Kelly konnte den Angreifer wohl ziemlich präzise identifizieren. Neben seinem Wohnort wird in dem X-Beitrag auch sein Geburtsdatum sowie sein Geschlecht angegeben. Nach Angaben des Forschers war er häufig bis tief in die Nacht hinein online, „oft bis nach 2 bis 3 Uhr morgens“. Zu seinen Werkzeugen gehörte eine spezielle DLL, die er auf die SQL-Server der jeweiligen Spieleanbieter geladen hatte.
„Typischerweise nutzten 90 Prozent der Opfer Cloudanbieter und amüsanterweise verwendeten die meisten von ihnen eine SQL-Datenbank für das Backend ihrer Spielwelten“, schreibt Kelly. Seinen Zugriff auf diese Datenbanken habe der Angreifer anschließend verwendet, um Spielerkonten mit Spielgeld und ausgefallenen Spielgegenständen auszustatten.
Die Konten seien dabei aber nicht seine eigenen gewesen. „Sie gehörten zu Youtubern, Twitch-Streamern und verschiedenen anderen Unbekannten“, erklärt Kelly. Die meisten davon seien Europäer oder Amerikaner gewesen, aber keiner von ihnen ein Chinese.
„Sein Haupterwerb scheint der Verkauf eines Dienstes zur Aufwertung von Spielerkonten gewesen zu sein“, so das Fazit des Forschers. Nebenbei habe er zudem zahlreiche Zertifikate gestohlen. Durch eine geplante Aufgabe auf seinem Server habe er automatisch jede Nacht um 00:01 Uhr prüfen lassen, welche Zertifikate in den letzten 24 Stunden widerrufen worden waren. Wie viel Geld der APT-Akteur mit seinen Tätigkeiten eingenommen hat, ist unklar.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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