PEKING / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die wirtschaftlichen Herausforderungen in China nehmen zu, da die Produzentenpreise seit über zwei Jahren kontinuierlich fallen. Der anhaltende Handelskonflikt mit den USA verschärft die Situation weiter.

Die chinesische Wirtschaft steht vor einer ernsthaften Herausforderung: Seit 30 Monaten sinken die Produzentenpreise unaufhörlich. Im März 2025 betrug der Rückgang 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung, die auf den ersten Blick für Konsumenten vorteilhaft erscheinen mag, ist in Wirklichkeit ein Alarmsignal für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Deflation wirkt wie eine wirtschaftliche Bremse, da Unternehmen Investitionen zurückhalten und Konsumenten Käufe verschieben, in der Hoffnung auf noch niedrigere Preise.

Besonders problematisch ist diese Entwicklung für eine exportorientierte Wirtschaft wie China. Der Handelskonflikt mit den USA, der durch die Einführung von Importzöllen in Höhe von 125 Prozent auf eine Vielzahl chinesischer Waren weiter eskaliert, verstärkt den Druck auf die chinesische Wirtschaft. Als Reaktion hat China Gegenzölle von bis zu 84 Prozent auf US-Importe verhängt. Diese Maßnahmen führen zu einem wirtschaftlichen Schlagabtausch mit ungewissem Ausgang, aber klaren Verlierern.

Für viele chinesische Produzenten, deren Gewinnmargen bei 30 bis 37 Prozent liegen, ist der Export in die USA nicht mehr rentabel. Der wichtigste Absatzmarkt ist de facto weggebrochen. Ein Drittel aller weltweit produzierten Waren stammt aus China, doch nur 13 Prozent der globalen Nachfrage entfallen auf das Land selbst. Diese strukturelle Schieflage wird durch den Handelskonflikt noch offensichtlicher.

Chinas Industrie leidet seit Jahren unter Überkapazitäten, gefördert durch staatliche Industriepolitik und günstige Finanzierung. Die Inlandsnachfrage bleibt nach der Corona-Pandemie schwach, und der Export war bisher das Ventil. Doch mit dem Wegfall des US-Markts wächst der Druck auf Preise und Gewinne. Experten warnen, dass die Zölle das Problem der Überkapazitäten verschärfen und die Hersteller zwingen, ihre Produkte zu noch niedrigeren Preisen anzubieten.

Die Gewinne der chinesischen Industrie sinken seit mehr als drei Jahren. Ein ruinöser Preiskampf dominiert viele Branchen, und selbst auf dem Heimatmarkt können viele Unternehmen kaum noch kostendeckend produzieren. Die nun einsetzende Exportschwemme in andere Weltregionen könnte das Problem globalisieren. Daten der Vereinten Nationen zeigen, dass rund ein Drittel aller weltweit produzierten Waren aus China kommt, während nur 13 Prozent der globalen Endnachfrage auf das Land entfallen.

Interessanterweise erreichten Chinas Exporte in die USA im vergangenen Jahr mit fast 252 Milliarden US-Dollar ein Rekordniveau. Amerikanische Händler hatten im Vorfeld der Zollerhöhung ihre Lager gefüllt. Doch dieser Sondereffekt ist verpufft und dürfte zu einem umso stärkeren Einbruch in den kommenden Quartalen führen. Mehrere chinesische Unternehmen haben bereits ihre Ausfuhren in die USA eingestellt, da die Lage zu unsicher und die Zölle zu hoch sind.

Ein möglicher Nebeneffekt der Gegenzölle trifft den Lebensmittelmarkt. China hat Zölle auf Agrarimporte wie Sojabohnen verhängt, die das wichtigste Futtermittel in der Schweinefleischproduktion sind. Der Preis für Schweinefleisch stieg im März bereits um 6,7 Prozent. Ein weiterer Anstieg könnte sozialen Druck erzeugen, was Pekings Führung genau beobachtet.

Peking hält offiziell an seinem Wachstumsziel von fünf Prozent für 2025 fest, doch das wird zunehmend unrealistisch. Experten warnen, dass ein anhaltender Handelskonflikt das Wachstum halbieren könnte. Die wirtschaftliche Lage ist deutlich angespannter, als es die politische Rhetorik vermuten lässt. Sollte sich das Szenario weiter zuspitzen, steht China nicht nur vor einem ökonomischen Problem, sondern vor einem systemischen.

AI & Robotics - Instagram - Boltwise

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!

☕︎ Unterstütze IT BOLTWISE® und trete unserem exklusiven KI-Club bei - für nur 1,99 Euro im Monat:

Angebot
EIlik - Ein Desktop-Begleitroboter mit emotionaler Intelligenz, Multi-Roboter-Interaktionen, Desktop-Robotik-Partner
2.002 Bewertungen
EIlik - Ein Desktop-Begleitroboter mit emotionaler Intelligenz, Multi-Roboter-Interaktionen, Desktop-Robotik-Partner
  • NIEDLICHER BEGLEITER: Eilik ist der ideale Begleiter für Kinder und Erwachsene, die Haustiere, Spiele und intelligente Roboter lieben. Mit vielen Emotionen, Bewegungen und interaktiven Funktionen.

Chinas Wirtschaft unter Druck: Deflation und Handelskonflikte
Chinas Wirtschaft unter Druck: Deflation und Handelskonflikte (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
58 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
127 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
43 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Chinas Wirtschaft unter Druck: Deflation und Handelskonflikte".
Stichwörter China Deflation Export Handelskonflikt Produktion Wirtschaft Zölle
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Chinas Wirtschaft unter Druck: Deflation und Handelskonflikte" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Chinas Wirtschaft unter Druck: Deflation und Handelskonflikte" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Chinas Wirtschaft unter Druck: Deflation und Handelskonflikte« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    515 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs