PEKING / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Chinas Solarindustrie steht vor einem bemerkenswerten Wandel. Nach einem Rekordjahr 2024 mit einem Zubau von 277,57 Gigawatt könnte 2025 erstmals eine Verlangsamung des Ausbaus auf 215 bis 255 Gigawatt erfolgen. Diese Entwicklung wirft Fragen über die zukünftige Richtung der Branche auf.
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Die chinesische Solarindustrie, die weltweit als Vorreiter in der Nutzung erneuerbarer Energien gilt, könnte 2025 erstmals eine Verlangsamung des Wachstums erleben. Nach einem Rekordjahr 2024, in dem 277,57 Gigawatt an neuer Solarleistung installiert wurden, prognostiziert der chinesische Photovoltaik-Verband für 2025 einen Ausbau von lediglich 215 bis 255 Gigawatt. Diese Zahlen wurden kürzlich auf einer bedeutenden Tagung in Peking vorgestellt und signalisieren eine mögliche Sättigung des Marktes.
Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist das neue Preismodell, das ab dem 1. Juni in Kraft tritt. Dieses Modell sieht vor, dass Marktkräfte die Tarife für Strom aus erneuerbaren Energien bestimmen, was kurzfristig zu Unsicherheiten bei Herstellern und Investoren führen könnte. Langfristig jedoch erwartet der Verband ab 2026 eine Wiederbelebung des Solarausbaus und eine Rückkehr auf Wachstumskurs.
Die Herausforderungen, mit denen Chinas Solarindustrie konfrontiert ist, sind vielfältig. Ein Überangebot hat die heimischen Gewinne geschmälert, während internationale Handelsbarrieren, wie hohe US-Zölle, den Export erschweren. Diese globalen Preisdruckfaktoren führten auch in Deutschland zur Schließung der Produktionsstätte von Meyer Burger in Freiberg, obwohl das Unternehmen diesen Schritt auch auf andere Ursachen zurückführt.
Der expansive Ausbau der Solaranlagen in China, der seit Jahren ungebrochen scheint, könnte nun erstmals eine Drosselung erfahren. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert im Lichte des vorangegangenen Rekordjahres 2024, das einen historischen Höchststand markierte. Als globaler Spitzenreiter hat China den Solarausbau in einem beispiellosen Tempo vorangetrieben; zum Vergleich: Deutschland erzielte 2024 mit rund 16 Gigawatt einen vergleichsweise bescheidenen Zubau.
Die erwartete Verlangsamung wird auf das herausragende Rekordjahr 2024 zurückgeführt, das wohl bereits eine Sättigung signalisiert. Dennoch bleibt die langfristige Perspektive optimistisch. Experten gehen davon aus, dass die Einführung des neuen Preismodells letztlich zu einer stabileren und nachhaltigeren Entwicklung der Branche führen wird.
Insgesamt zeigt sich, dass Chinas Solarindustrie trotz der aktuellen Herausforderungen gut aufgestellt ist, um auch in Zukunft eine führende Rolle im globalen Markt für erneuerbare Energien zu spielen. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie sich die Branche an die neuen Marktbedingungen anpasst und welche Innovationskraft sie entfalten kann.
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