SHANGHAI / SINGAPUR / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten des eskalierenden Handelskonflikts zwischen den USA und China zeigen chinesische Investoren eine bemerkenswerte patriotische Solidarität. Angetrieben von der Überzeugung, dass jeder Bürger in dieser wirtschaftlichen Auseinandersetzung eine Rolle spielen sollte, investieren viele Chinesen gezielt in den heimischen Aktienmarkt, um ihre Unterstützung für die nationale Wirtschaft zu demonstrieren.
Die jüngsten Entwicklungen im Handelskrieg zwischen den USA und China haben nicht nur politische und wirtschaftliche Wellen geschlagen, sondern auch das Verhalten der chinesischen Investoren beeinflusst. In einer bemerkenswerten Welle des Patriotismus haben viele chinesische Kleinanleger begonnen, in den heimischen Aktienmarkt zu investieren, um ihre Unterstützung für die nationale Wirtschaft zu zeigen. Diese Bewegung wird von der sogenannten ‘nationalen Mannschaft’ unterstützt, einer Gruppe staatlich unterstützter Investoren, die darauf abzielt, den Markt zu stabilisieren und Vertrauen zu schaffen.
Ein Beispiel für diesen Trend ist Cao Mingjie, ein Innenarchitekt aus der südlichen Provinz Guangdong, der zuvor nie in Aktien investiert hatte. Nachdem der US-Präsident Donald Trump am 2. April ‘reziproke Zölle’ angekündigt hatte, entschied sich Cao, monatlich 2.000 Yuan in den lokalen Aktienmarkt zu investieren. Für ihn geht es nicht darum, Gewinne zu erzielen, sondern einen Beitrag zur Unterstützung seines Landes zu leisten.
Diese patriotische Investitionswelle ist besonders bemerkenswert, da sie in einem Umfeld stattfindet, in dem Kleinanleger oft für ihre spekulative ‘Casino-Mentalität’ bekannt sind. Doch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Spannungen scheint der Wunsch, die nationale Wirtschaft zu unterstützen, die Oberhand zu gewinnen. Seit dem Einbruch am 4. April haben Chinas Aktienmärkte einen Nettozufluss von 45 Milliarden Yuan durch Kleinanleger verzeichnet, was im Vergleich zu den sechs aufeinanderfolgenden Abflüssen von 91,8 Milliarden Yuan vor Trumps ‘Befreiungstag’ steht.
Die Synchronisation zwischen privaten und staatlichen Investoren ist ein bemerkenswerter Wandel gegenüber früheren Krisen, wie dem Marktcrash von 2015, als unterschiedliche Interessen die Rettungsbemühungen untergruben. Doch angesichts der drohenden Importzölle, die China als ‘Mobbing’ bezeichnet, scheinen die Interessen nun besser aufeinander abgestimmt zu sein. Selbst wenn einige Kleinanleger opportunistisch handeln, profitieren sie von Pekings schneller und entschlossener Intervention.
Die chinesischen Aktienmärkte haben sich seit ihrem Tiefpunkt im April um 8 % erholt, während die US-Märkte um mehr als 8 % gefallen sind. Meng Lei, China-Aktienstratege bei UBS Securities, betont die strategische Bedeutung des A-Aktienmarktes in China und hebt hervor, dass patriotische Investitionen die Anlegerstimmung erheblich verbessert haben.
Ein weiteres Beispiel für diesen patriotischen Geist ist Zhou Lifeng aus der nordwestlichen Region Ningxia, der versprochen hat, mehr Geld in Aktien zu investieren, selbst wenn er Verluste erleidet. Für Zhou bedeutet Patriotismus, an seinen Aktien festzuhalten, unabhängig von den Marktbedingungen. Er besitzt hauptsächlich Konsum- und Verteidigungsaktien im Wert von 3 Millionen Yuan und hat 7 Millionen Yuan in bar als Reserve.
Auch professionelle Investoren wie der Hedgefonds-Manager Yang Tingwu haben ihre Portfolios umstrukturiert, um den heimischen Markt zu unterstützen. Yang sieht den Handelskonflikt als einen Krieg ohne Rauch und hat sein gesamtes verbleibendes Kapital in Aktien investiert, die von Landwirtschaft über Energie bis hin zu Verteidigung reichen.
Die Auswirkungen des Handelskriegs haben auch zu einem nationalistischen Wandel bei einigen chinesischen Investoren geführt. Nancy Lu, eine Lehrerin aus der östlichen Provinz Jiangsu, hat geschworen, amerikanische Marken zu boykottieren und ihre Aktien nicht zu verkaufen, um den Markt für ihr Land zu verteidigen. Diese patriotische Haltung zeigt, wie tief der Handelskonflikt in das Bewusstsein der chinesischen Bevölkerung eingedrungen ist.
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