Chinas Airlines stoppen Boeing-Käufe: Handelskrieg eskaliert

SEATTLE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die chinesische Regierung hat ihre Fluggesellschaften angewiesen, keine Flugzeuge und Teile mehr von Boeing zu kaufen. Diese Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die jüngsten Erhöhungen der US-Zölle auf chinesische Importe.

Die jüngste Entwicklung im Handelsstreit zwischen den USA und China hat weitreichende Konsequenzen für die Luftfahrtindustrie. Die chinesische Regierung hat ihren Fluggesellschaften, darunter große Namen wie Air China, China Eastern und China Southern, untersagt, Flugzeuge und Teile von Boeing zu erwerben. Diese Maßnahme folgt auf die Erhöhung der US-Zölle auf chinesische Importe auf 145 Prozent, woraufhin China mit eigenen Zöllen von 125 Prozent reagierte.

Besonders betroffen sind die Boeing 737 MAX Jets, die in den letzten Jahren fast ausschließlich über das Boeing-Fertigungszentrum in Zhoushan, China, ausgeliefert wurden. Zwei dieser Jets, ursprünglich für Xiamen Air bestimmt, wurden kürzlich zurück in die USA geflogen, nachdem sie bereits in China angekommen waren. Diese Rückführung markiert einen bedeutenden Einschnitt in der bisherigen Zusammenarbeit zwischen Boeing und chinesischen Fluggesellschaften.

Die Auswirkungen auf Boeing könnten erheblich sein, da chinesische Fluggesellschaften vor dem Verbot Bestellungen für rund 130 Flugzeuge in den Büchern hatten. China Southern Airlines allein plante die Anschaffung von 103 Boeing 737 MAX Jets. Dennoch könnte Boeing relativ schnell neue Abnehmer finden, da die Nachfrage nach kurzfristig verfügbaren 737 MAX Jets in anderen Märkten, wie Indien und Malaysia, hoch ist.

Die Boeing 737 MAX ist ein zentraler Bestandteil des Boeing-Portfolios, mit 4763 bestellten Einheiten bis Ende März 2025, was 75,4 Prozent des gesamten Auftragsbestands von Boeing ausmacht. Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung dieses Modells für den amerikanischen Flugzeughersteller, der nun gezwungen ist, neue Märkte zu erschließen, um die Lücke zu füllen, die durch den Rückzug Chinas entstanden ist.

Experten sehen in dieser Entwicklung eine weitere Verschärfung des Handelskriegs, der bereits zahlreiche Industrien belastet. Die Luftfahrtbranche ist besonders anfällig für solche geopolitischen Spannungen, da sie stark von internationalen Lieferketten und globalen Märkten abhängt. Analysten erwarten, dass Boeing seine Strategie anpassen muss, um die Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu reduzieren und die Diversifizierung seiner Kundenbasis voranzutreiben.

Die Zukunft der Beziehungen zwischen Boeing und chinesischen Fluggesellschaften bleibt ungewiss. Während einige Beobachter hoffen, dass diplomatische Bemühungen zu einer Entspannung führen könnten, bleibt die Lage angespannt. Die Entscheidung Chinas, Boeing-Käufe zu stoppen, könnte langfristige Auswirkungen auf die globale Luftfahrtindustrie haben und die Dynamik des internationalen Flugzeugmarktes nachhaltig verändern.

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