PEKING / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – China plant den Bau eines riesigen Teleskops auf der Rückseite des Mondes, um die Erforschung des Universums voranzutreiben. Dieses ambitionierte Projekt könnte die Art und Weise, wie wir kosmische Signale empfangen und analysieren, revolutionieren.
China hat ehrgeizige Pläne, ein gigantisches Teleskop auf der Rückseite des Mondes zu errichten. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die Erforschung des Universums erheblich zu erweitern, indem es kosmische Signale mit langen Wellenlängen aufnimmt, die von der Erdatmosphäre nicht beeinträchtigt werden. Die Rückseite des Mondes bietet eine ideale Umgebung, da sie frei von störenden Einflüssen wie der Strahlung von Starlink-Satelliten ist, die auf der Erde Radioteleskope beeinträchtigen können.
Bereits 2020 hatten NASA-Forscher die Idee eines Lunar Crater Radio Telescope vorgeschlagen, das ein Kilometer groß sein sollte. Nun will China mit einem noch größeren Projekt die Initiative ergreifen. Geplant ist ein über 30 Kilometer großes Netzwerk aus mehr als 7.200 schmetterlingsförmigen Antennen. Diese sollen eine hohe Auflösung und Empfindlichkeit bieten, um das frühe Universum, das sogenannte dunkle Zeitalter, und Exoplaneten zu erforschen.
Die Umsetzung dieses Projekts stellt eine enorme technische Herausforderung dar. Wissenschaftliche Instrumente müssen auf den Mond gebracht und Satelliten in den Orbit befördert werden, um ein Kommunikationsnetzwerk zu etablieren. Chinesische Forscher von der China Academy of Space Technology und dem Shanghai Astronomical Observatory betonen die Komplexität dieses Unterfangens.
China plant, die Bauarbeiten zunächst von Robotern durchführen zu lassen, die bei kommenden Mondmissionen zum Einsatz kommen sollen. Diese Roboter werden die ersten 16 Antennen installieren, was erste Untersuchungen innerhalb von drei Jahren ermöglichen soll. In späteren Phasen sollen menschliche Taikonauten weitere Antennen installieren, sobald die geplante chinesische Mondforschungsbasis errichtet ist.
Während unklar ist, ob und wann die NASA ihre Pläne umsetzen wird, könnte China mit seinem Projekt schneller vorankommen. Innerhalb eines Jahrzehnts sollen die Pläne umgesetzt sein. Bis 2035 soll auch die chinesische Mondstation Gestalt annehmen, was die South China Morning Post berichtet.
Dieses Projekt könnte nicht nur die wissenschaftliche Erforschung des Universums revolutionieren, sondern auch Chinas Position als führende Nation in der Weltraumforschung stärken. Die Möglichkeit, ungestörte kosmische Signale zu empfangen, eröffnet neue Perspektiven für die Astronomie und könnte zu bedeutenden Entdeckungen führen.
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