MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung von KI-gestützten Tools zur Rechtsanalyse hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. Doch trotz beeindruckender Fortschritte gibt es immer noch erhebliche Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Genauigkeit und Vollständigkeit der gelieferten Informationen geht. Ein aktueller Test von ChatGPTs neuer ‘Deep Research’-Funktion zeigt, dass die Technologie zwar in der Lage ist, korrekte Fakten zu liefern, jedoch oft das größere Bild verfehlt.

Die Künstliche Intelligenz hat in vielen Bereichen beeindruckende Fortschritte gemacht, doch im juristischen Sektor zeigt sich, dass es noch erhebliche Herausforderungen gibt. Ein Test der neuen ‘Deep Research’-Funktion von ChatGPT, durchgeführt von einem Team bei The Verge, verdeutlicht diese Problematik. Die KI konnte zwar eine Reihe von Gerichtsurteilen korrekt identifizieren und zusammenfassen, doch fehlten wichtige Entwicklungen, die das Verständnis der rechtlichen Lage entscheidend beeinflussen.

Im Mittelpunkt des Tests stand die Analyse von Urteilen zu Section 230 des Communications Decency Act, einem der meistdiskutierten Gesetze im Internetrecht. Während ChatGPT in der Lage war, existierende Fälle korrekt zu benennen und zusammenzufassen, übersah es wesentliche Entscheidungen aus dem Jahr 2024, die die rechtliche Landschaft erheblich verändert haben. Diese Lücken in der Berichterstattung könnten zu einem verzerrten Verständnis der aktuellen Rechtslage führen.

Ein wesentlicher Kritikpunkt war, dass ChatGPT die breiteren gesellschaftlichen und politischen Kontexte, die die Rechtsprechung beeinflussen, nicht ausreichend berücksichtigte. Experten wie Eric Goldman, ein anerkannter Jurist auf diesem Gebiet, betonten, dass die KI zwar keine fiktiven Fälle erfand, jedoch wichtige Nuancen und Entwicklungen ignorierte, die für ein vollständiges Bild der rechtlichen Situation unerlässlich sind.

Die ‘Deep Research’-Funktion von ChatGPT ist darauf ausgelegt, komplexe und detaillierte Berichte zu erstellen, indem sie aktuelle Informationen aus dem Internet sammelt. Doch trotz dieser Fähigkeit scheint es, dass die KI Schwierigkeiten hat, die neuesten Entwicklungen vollständig zu integrieren. Dies könnte auf eine unzureichende Aktualisierung der Daten oder auf algorithmische Einschränkungen zurückzuführen sein.

Die Ergebnisse des Tests werfen Fragen zur Zuverlässigkeit von KI-gestützten Rechtsanalysen auf, insbesondere in einem sich schnell verändernden rechtlichen Umfeld. Während die Technologie beeindruckende Fortschritte gemacht hat, bleibt sie in ihrer aktuellen Form ein Werkzeug, das von menschlichen Experten überwacht und ergänzt werden muss, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen berücksichtigt werden.

Insgesamt zeigt der Test, dass KI-Tools wie ChatGPT zwar wertvolle Unterstützung bieten können, jedoch noch nicht in der Lage sind, die Komplexität und Dynamik des Rechts vollständig zu erfassen. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass weitere Entwicklungen in der KI-Technologie diese Lücken schließen und eine umfassendere und genauere Rechtsanalyse ermöglichen werden.

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ChatGPTs tiefgehende Forschung: Eine kritische Analyse der KI-gestützten Rechtsanalyse
ChatGPTs tiefgehende Forschung: Eine kritische Analyse der KI-gestützten Rechtsanalyse (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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