MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um den Energieverbrauch von Künstlicher Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren an Intensität gewonnen. Ein neuer Bericht legt nahe, dass der Energiehunger von ChatGPT, einer Plattform von OpenAI, möglicherweise überschätzt wurde.

Die Künstliche Intelligenz, insbesondere Plattformen wie ChatGPT von OpenAI, steht häufig im Fokus von Diskussionen über Energieverbrauch und Umweltbelastung. Ein aktueller Bericht von Epoch AI, einem gemeinnützigen Forschungsinstitut, legt nahe, dass der Energieverbrauch von ChatGPT deutlich geringer ist als bisher angenommen. Während frühere Schätzungen von etwa 3 Wattstunden pro Anfrage ausgingen, zeigt die neue Analyse, dass der Verbrauch bei etwa 0,3 Wattstunden liegt, was weniger ist als viele Haushaltsgeräte benötigen.

Joshua You, der Datenanalyst bei Epoch AI, der die Analyse durchführte, betont, dass der Energieverbrauch von KI im Vergleich zu alltäglichen Aktivitäten wie Heizen oder Autofahren relativ gering ist. Dennoch bleibt die Frage nach der Umweltbelastung durch den Ausbau von KI-Infrastrukturen relevant. Über 100 Organisationen haben kürzlich einen offenen Brief veröffentlicht, in dem sie die KI-Branche auffordern, sicherzustellen, dass neue Rechenzentren nicht auf nicht erneuerbare Energiequellen angewiesen sind.

Die Analyse von Epoch AI basiert auf dem neuesten Modell von OpenAI, GPT-4o, und berücksichtigt nicht die zusätzlichen Energiekosten, die durch Funktionen wie Bildgenerierung entstehen. You räumt ein, dass komplexere Anfragen mehr Energie verbrauchen könnten. Dennoch erwartet er, dass der Grundverbrauch von ChatGPT in Zukunft steigen wird, da die KI immer leistungsfähiger wird und mehr Aufgaben übernimmt.

Die Effizienz von KI-Modellen hat sich in den letzten Monaten zwar verbessert, doch der Bedarf an leistungsstarker Infrastruktur wächst weiter. Laut einem Bericht von Rand könnten KI-Rechenzentren in den nächsten zwei Jahren fast die gesamte Stromkapazität Kaliforniens von 2022 benötigen. Bis 2030 könnte das Training eines fortschrittlichen Modells die Leistung von acht Kernkraftwerken erfordern.

OpenAI und andere Unternehmen investieren Milliarden in den Ausbau ihrer Rechenzentren, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Der Fokus verschiebt sich zunehmend auf sogenannte Reasoning-Modelle, die zwar leistungsfähiger sind, aber auch mehr Rechenleistung und damit Energie benötigen. Diese Modelle „denken“ länger über Anfragen nach, was den Energieverbrauch erhöht.

Um den Energieverbrauch zu reduzieren, empfiehlt You, KI-Modelle sparsam zu nutzen und kleinere Modelle zu wählen, die weniger Rechenleistung erfordern. Dies könnte helfen, den ökologischen Fußabdruck von KI-Anwendungen zu verringern, während die Technologie weiter voranschreitet.

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ChatGPT: Energieverbrauch geringer als erwartet
ChatGPT: Energieverbrauch geringer als erwartet (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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