VATIKAN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) im Bereich des Kinderschutzes wird zunehmend wichtiger, da sowohl Chancen als auch Risiken in den Fokus rücken.
Die Künstliche Intelligenz (KI) bietet sowohl Chancen als auch Risiken, insbesondere wenn es um den Schutz von Kindern und anderen gefährdeten Gruppen geht. Dies war das zentrale Thema einer Konferenz, die im März im Vatikan stattfand. Organisiert von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit der World Childhood Foundation und der Päpstlichen Universität Gregoriana, zielte die Veranstaltung darauf ab, die vielfältigen Aspekte der KI im Kontext des Kinderschutzes zu beleuchten.
Fr. Hans Zollner, ein führender Experte für Kinderschutz in der Kirche, betonte die Bedeutung der Kirche bei der Aufklärung über die Risiken der KI. Er wies darauf hin, dass Kinder und Jugendliche besonders anfällig für Manipulationen und schädliche Inhalte im Internet sind. Die Fähigkeit von KI, Inhalte zu filtern und Eltern bei der Überwachung der Online-Aktivitäten ihrer Kinder zu unterstützen, stellt jedoch auch eine bedeutende Chance dar.
Ein weiterer Vorteil der KI liegt in der Personalisierung von Lerninhalten, die schneller und gezielter bereitgestellt werden können. Dies könnte insbesondere im Bildungsbereich von großem Nutzen sein. Zudem bietet die KI die Möglichkeit, Cybermobbing oder Grooming schneller zu identifizieren und zu bekämpfen, wenn sie richtig eingesetzt wird.
Die Konferenz im Vatikan war nicht nur ein akademisches Ereignis, sondern auch eine Plattform für den Austausch zwischen verschiedenen Interessengruppen. Vertreter von Technologieunternehmen, Regierungsbehörden und Polizei diskutierten gemeinsam mit Betroffenen über die Verantwortung, die sie im digitalen Raum tragen. Fr. Zollner betonte, dass insbesondere die Führungskräfte in der Technologiebranche ein Bewusstsein für ihre gemeinsame Verantwortung entwickeln müssen, um den Schutz gefährdeter Personen zu gewährleisten.
Bereits 2017 hatte das Zentrum für Kinderschutz an der Gregoriana Universität eine internationale Konferenz organisiert, die zur ‘Erklärung über die Würde des Kindes in der digitalen Welt’ führte. Die aktuelle Veranstaltung wird als Fortsetzung dieser Bemühungen gesehen, die Stimme der Religionen und der katholischen Kirche in dieser wichtigen Debatte zu stärken.
Die Teilnahme von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an der Konferenz unterstreicht die Bedeutung, die der Vatikan diesem Thema beimisst. Die Kirche sieht es als ihre Aufgabe an, weiterhin auf die moralische Verantwortung hinzuweisen, die mit der Nutzung von KI verbunden ist, insbesondere wenn politische und gesellschaftliche Entscheidungsträger zögern, die negativen Aspekte der KI zu benennen.
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