MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem der größten Krypto-Diebstähle der Geschichte hat ein Hacker innerhalb von nur zehn Tagen 1,4 Milliarden Dollar an Kryptowährungen gewaschen. Trotz der schnellen Geldwäsche gibt es Hoffnung, dass ein Teil der gestohlenen Gelder durch Blockchain-Analyse zurückverfolgt werden kann.
Der jüngste Angriff auf die Krypto-Börse Bybit markiert einen der größten Diebstähle in der Geschichte der Kryptowährungen. Am 21. Februar wurde Bybit Opfer eines Hacks, bei dem über 1,4 Milliarden Dollar in verschiedenen Kryptowährungen entwendet wurden. Der Hacker nutzte dabei fortschrittliche Techniken, um die gestohlenen Gelder innerhalb von nur zehn Tagen zu waschen.
Die gestohlenen Kryptowährungen, darunter über 500.000 Ether, wurden hauptsächlich über das dezentrale Cross-Chain-Protokoll THORChain transferiert. Diese Methode erschwert die Rückverfolgung der Gelder erheblich, da sie die Transaktionen über verschiedene Blockchains verteilt. Dennoch sind Blockchain-Sicherheitsfirmen optimistisch, dass ein Teil der Gelder durch fortschrittliche Analysetechniken zurückverfolgt werden kann.
Interessanterweise wird die nordkoreanische Lazarus-Gruppe als Hauptverdächtiger hinter dem Angriff vermutet. Diese Gruppe ist bekannt für ihre Cyberkriminalität und wird von mehreren Blockchain-Analysefirmen als verantwortlich identifiziert. Die südkoreanischen Behörden hatten bereits zuvor Sanktionen gegen nordkoreanische Individuen verhängt, die im Verdacht stehen, durch Krypto-Diebstähle Gelder für das nordkoreanische Atomwaffenprogramm zu generieren.
Bybit hat schnell auf den Angriff reagiert und bereits drei Tage nach dem Vorfall die gestohlenen Gelder ersetzt, um die Kundenabhebungen weiterhin zu gewährleisten. Der CEO von Bybit, Ben Zhou, bestätigte, dass etwa 77% der gestohlenen Gelder nachverfolgt werden konnten, während 3% eingefroren wurden. Dennoch bleibt ein erheblicher Teil der Gelder unauffindbar.
Blockchain-Sicherheitsfirmen wie Cyvers arbeiten an präventiven Maßnahmen, um zukünftige Angriffe zu verhindern. Eine vielversprechende Lösung ist die Offchain-Transaktionsvalidierung, die es ermöglicht, Transaktionen in einer sicheren Umgebung zu simulieren und zu validieren, bevor sie auf der Blockchain ausgeführt werden. Diese Methode könnte bis zu 99% aller Krypto-Hacks und -Betrügereien verhindern.
Die Ereignisse rund um den Bybit-Hack verdeutlichen die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen im Krypto-Sektor. Während die Technologie zur Rückverfolgung und Sicherung von Kryptowährungen fortschreitet, bleibt die Herausforderung bestehen, die immer raffinierteren Methoden der Cyberkriminellen zu bekämpfen.
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