BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit wirtschaftlicher Herausforderungen hat der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, eindringlich Reformen zur Förderung des Wirtschaftswachstums gefordert.
Inmitten der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten hat Bundesbankpräsident Joachim Nagel die Notwendigkeit von Reformen hervorgehoben, um das Wirtschaftswachstum in Deutschland zu stärken. Er betonte, dass das geplante milliardenschwere Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur nicht zur Schließung von Haushaltslücken verwendet werden dürfe. Vielmehr sollten neue Verschuldungsspielräume ausschließlich für zusätzliche Investitionen genutzt werden.
Nagel unterstrich die Bedeutung von Reformen, die das Wirtschaftswachstum und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands fördern. Diese sollten Vorrang vor Partikularinteressen haben. Trotz der geplanten Neuverschuldung, die Nagel als notwendig erachtet, warnte er vor den langfristigen Folgen steigender Zinslasten und eingeschränkter Haushaltsspielräume.
Die von CDU, CSU und SPD geplante Lockerung der Schuldenbremse für höhere Verteidigungsausgaben und die Schaffung eines schuldenfinanzierten Sondertopfs von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur könnten den Eindruck erwecken, dass es keine Finanzierungsengpässe gibt. Nagel machte jedoch deutlich, dass mehr Schulden nur eine Übergangslösung darstellen und eine nachhaltige Finanzierung über den Bundeshaushalt erfolgen müsse.
Um das Wachstum der deutschen Wirtschaft zu fördern, schlug Nagel eine Reihe von Maßnahmen vor. Dazu gehört die Erhöhung der Arbeitszeiten von Teilzeitkräften und die Förderung arbeitsmarktorientierter Migration. Zudem sollte der vorgezogene Rentenzugang weniger attraktiv gestaltet werden, indem die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren abgeschafft wird.
Nagel forderte auch Erleichterungen bei Firmengründungen und eine Reduzierung der Bürokratie für Unternehmen. Steuerliche Entlastungen für Firmen sowie eine vereinfachte und beschleunigte Verwaltung könnten ebenfalls zur Stärkung der Wirtschaft beitragen.
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