MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um das Bürgergeld in Deutschland nimmt an Intensität zu, da eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung aufzeigt, dass ein erheblicher Teil der Mittel in der Verwaltung versickert. Diese Erkenntnisse werfen Fragen zur Effizienz und Zielgerichtetheit des Systems auf.
Die jüngste Studie der Bertelsmann-Stiftung hat die Verteilung der Bürgergeld-Mittel in Deutschland unter die Lupe genommen und dabei ein alarmierendes Bild gezeichnet. Bis zu 70 Prozent der Gelder, die eigentlich zur Unterstützung von Arbeitslosen gedacht sind, fließen in die Verwaltung der Jobcenter. Diese Entwicklung hat eine hitzige Debatte über die Notwendigkeit einer Reform des Systems entfacht.
Im vergangenen Jahr standen den Jobcentern 10,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Doch während die Verwaltungsausgaben in den letzten zehn Jahren um 39 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro gestiegen sind, blieben die Mittel für die eigentliche Arbeitsförderung nahezu unverändert bei 3,8 Milliarden Euro. Diese Schieflage führt dazu, dass weniger Geld für Qualifizierungsmaßnahmen, Coachings und Vermittlungsprogramme zur Verfügung steht.
Roman Wink, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann-Stiftung, kritisiert, dass die Vermittlung von Arbeitslosen für viele Jobcenter nur eine untergeordnete Rolle spiele. Diese Kritikpunkte haben die Politik auf den Plan gerufen. Sowohl die Union als auch die SPD fordern eine Reform des Systems. CDU-Chef Friedrich Merz bringt eine neue Grundsicherung für Arbeitssuchende ins Gespräch, die bei konsequenter Ablehnung von Arbeitsangeboten den Verlust aller Leistungen vorsieht.
Die Bertelsmann-Stiftung schlägt hingegen vor, Sanktionen schneller und konsequenter umzusetzen, wenn Termine nicht wahrgenommen oder Maßnahmen abgelehnt werden. Zudem müsse die Aktivierung von Arbeitslosen bereits direkt nach Antragstellung beginnen, um eine langfristige Abhängigkeit vom Bürgergeld zu verhindern.
Ein weiteres Problem stellt die Rolle der sogenannten Aufstocker dar. Rund 830.000 Menschen in Deutschland beziehen Bürgergeld, obwohl sie arbeiten, da ihr Einkommen nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu decken. Gleichzeitig sind 1,9 Millionen Menschen arbeitslos, während weitere 2,7 Millionen Bürgergeld-Bezieher gar nicht für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
Die Debatte um das Bürgergeld bekommt damit eine neue Dimension: Ist das System zu teuer, ineffektiv und ohne klare Anreize für den Wiedereinstieg? Die Zahlen der Studie zeigen deutlich, dass das Bürgergeld dringend eine Neuausrichtung braucht. Die entscheidende Frage bleibt, ob der Fokus künftig stärker auf Vermittlung und Qualifizierung liegt oder ob das System in seiner jetzigen Form eine teure Dauerlösung bleibt.
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