LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nach einer Reihe von Datenpannen und wachsender Kritik an der Zuverlässigkeit seiner Wirtschaftskennzahlen hat das britische Statistikamt ONS eine umfassende Neuausrichtung seiner Erhebungsstrategie angekündigt.
Das britische Statistikamt ONS hat sich nach wiederholten Datenpannen und erheblicher Kritik dazu entschlossen, seine Erhebungsstrategie grundlegend zu überarbeiten. Künftig wird sich die Behörde auf die vier zentralen makroökonomischen Indikatoren konzentrieren: Bruttoinlandsprodukt, Preisentwicklung, Arbeitsmarkt und Bevölkerungsstatistik. Diese Entscheidung folgt auf methodische und organisatorische Probleme, die das Vertrauen in die Zuverlässigkeit von Daten wie Beschäftigungszahlen und Inflation erschüttert haben.
In den letzten Monaten kam es zu mehreren Vorfällen, die das Vertrauen in die veröffentlichten Daten erschütterten. So wurden die monatlichen Arbeitsmarktzahlen ausgesetzt und die Inflationsmessung musste korrigiert werden. Diese Unzuverlässigkeiten führten dazu, dass die Bank of England öffentlich äußerte, sie könne ohne verlässliche Daten keine fundierte Zinspolitik betreiben. Auch die unabhängige Haushaltsbehörde OBR warnte, dass ungenaue Daten ihre Budgetprognosen gefährden könnten.
Parallel zur strategischen Neuausrichtung hat die britische Regierung eine externe Untersuchung der internen Kultur, Führung und Struktur des ONS eingeleitet. Diese Untersuchung soll helfen, die Ursachen der Probleme zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln. Gleichzeitig haben die Mitarbeitenden des ONS in einer Urabstimmung für die Fortsetzung des Streiks gestimmt, was die Behörde zusätzlich belastet.
ONS-Chef Ian Diamond erklärte, dass angesichts begrenzter Mittel eine Neugewichtung der Prioritäten unausweichlich sei. Das Budget für das Haushaltsjahr 2025/26 bleibt mit rund 400 Millionen Pfund nominell konstant, was inflationsbereinigt einem realen Rückgang entspricht. Um die Qualität der zentralen Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistiken zu sichern, müssen erhebliche Zusatzmittel für die Durchführung von Umfragen aus einem faktisch eingefrorenen Etat generiert werden, was harte Entscheidungen erfordert.
In der Praxis bedeutet dies, dass Erhebungen zu Lebensverhältnissen, Kindeswohl und psychischem Wohlbefinden bis auf Weiteres reduziert oder gestoppt werden. Auch die Kriminalitätsforschung wird zurückgefahren. Der Fokus liegt darauf, die Qualität der zentralen Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistiken unter allen Umständen zu sichern.
Besondere Aufmerksamkeit wird künftig auf Maßnahmen zur Verbesserung der Rücklaufquoten in den verbliebenen Schlüsselumfragen gelegt. Eine unzureichende Teilnahmebereitschaft der Bevölkerung hatte zuletzt zu systematischen Verzerrungen bei den Arbeitsmarktzahlen geführt, was weitreichende Folgen für Politik und Finanzmärkte hatte.
☕︎ Unterstütze IT BOLTWISE® und trete unserem exklusiven KI-Club bei - für nur 1,99 Euro im Monat:
- NIEDLICHER BEGLEITER: Eilik ist der ideale Begleiter für Kinder und Erwachsene, die Haustiere, Spiele und intelligente Roboter lieben. Mit vielen Emotionen, Bewegungen und interaktiven Funktionen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
Wissenschaftlicher Mitarbeiterin – KI & Datenwissenschaft in den Ingenieurwissenschaften
Produktmanager KI und Automatisierung (m/w/d)
Senior Solution Customer Success Manager (f/m/d) for SAP Business AI
Solution Architekt (m/w/d) KI
- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Britisches Statistikamt fokussiert sich auf Kernindikatoren nach Datenpannen" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Britisches Statistikamt fokussiert sich auf Kernindikatoren nach Datenpannen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Britisches Statistikamt fokussiert sich auf Kernindikatoren nach Datenpannen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!