LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine besorgniserregende Entwicklung im britischen Wohnungsmarkt zeigt, dass immer mehr Hausbesitzer auch im Rentenalter noch Hypothekenschulden abzahlen müssen.
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Der britische Wohnungsmarkt steht vor einer neuen Herausforderung, die viele Rentner in finanzielle Schwierigkeiten bringen könnte. Immer mehr Hausbesitzer müssen ihre Hypotheken bis ins Rentenalter bedienen, was ihre Altersvorsorge erheblich gefährdet. Diese Entwicklung ist besonders alarmierend, da die Nachfrage nach langfristigen Hypotheken gestiegen ist, während die Kreditkosten zugenommen haben.
Jüngste Daten zeigen, dass zwei von fünf im letzten Jahr vergebenen Wohnkrediten über die Altersgrenze hinauslaufen, zu der Eigentümer normalerweise in den Ruhestand treten. Dies stellt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren dar. Diese Situation könnte zahlreiche Rentenpläne gefährden, da ältere Briten gezwungen sein könnten, länger zu arbeiten, um ihre Schulden zu tilgen.
Der ehemalige Pensionsminister Sir Steve Webb betont, dass die Kreditvergabe über das Rentenalter hinaus keine vorübergehende Erscheinung ist, sondern sich als feste Größe im Markt etabliert hat. Eine Analyse von LCP zeigt, dass in den letzten drei Jahren über eine Million Hypotheken ausgestellt wurden, die über das Rentenalter hinauslaufen. Besonders betroffen sind Hausbesitzer im Alter zwischen 40 und 49 Jahren.
Die Zahl der unter 40-Jährigen, die Hypotheken mit Laufzeiten bis ins Rentenalter aufnehmen, ist laut LCP um 30 Prozent gestiegen. Diese Praxis hat schwerwiegende Folgen für die Altersvorsorge, da es wahrscheinlich ist, dass Sparer ihre ohnehin schon unzureichenden Rentenansprüche zur Tilgung der Hypotheken verwenden müssen.
Seit dem abrupten Ende der Niedrigzinsphase im Dezember 2021 ist die Nachfrage nach Hypotheken mit längeren Laufzeiten stark gestiegen. Die Kreditkosten haben sich schnell erhöht, weshalb immer mehr Menschen zu 30-, 35- oder gar 40-jährigen Laufzeiten greifen, um die Rückzahlungsbelastung zu mindern.
Helen Morrissey von Hargreaves Lansdown warnt, dass die Wohnkosten eine ‘verborgene Gefahr im Zentrum der Ruhestandsplanung’ darstellen. Sie kritisiert, dass die von der Pensions and Lifetime Savings Association festgelegten Ruhestandseinkommensstandards die Hypothekenkosten außen vor lassen. Dies könnte die täglichen Ausgaben stark belasten und es vielen Menschen erschweren, zusätzliches Geld in die Altersvorsorge zu investieren.
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