LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die britische Wirtschaft steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen, die sowohl Investoren als auch politische Entscheidungsträger in Alarmbereitschaft versetzen.
- News von IT Boltwise® bei LinkedIn abonnieren!
- AI Morning Podcast bei Spotify / Amazon / Apple verfolgen!
- Neue Meldungen bequem per eMail via Newsletter erhalten!
- IT Boltwise® bei Facebook als Fan markieren!
- RSS-Feed 2.0 von IT Boltwise® abonnieren!
Die britische Wirtschaft sieht sich derzeit mit einer Kombination aus steigender Inflation und stagnierendem Wachstum konfrontiert, was die Märkte für Staatsanleihen in Aufruhr versetzt. Diese wirtschaftlichen Spannungen haben zu einem deutlichen Anstieg der Renditedifferenz zwischen britischen und deutschen Staatsanleihen geführt, die nun den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung Deutschlands erreicht hat. Diese Entwicklung übertrifft sogar die Turbulenzen, die nach dem gescheiterten ‚Mini‘-Haushalt von Liz Truss vor zwei Jahren auftraten.
Investoren sind zunehmend besorgt über die Möglichkeit einer Stagflation, einer wirtschaftlichen Situation, in der hohe Inflation mit stagnierendem Wachstum einhergeht. Diese Sorgen werden durch die geplante Kreditaufnahme der Labour-Regierung verstärkt, die möglicherweise noch zunehmen könnte, falls das schwache Wachstum die Steuereinnahmen beeinträchtigt. Vor dem letzten geldpolitischen Treffen der Bank of England in diesem Jahr sind die Erwartungen hoch, dass die Zentralbank aufgrund der anhaltend hohen Inflation von Zinssenkungen absehen wird.
Aktuelle Wirtschaftsdaten zeigen, dass das Bruttoinlandsprodukt im Oktober unerwartet zum zweiten Mal in Folge geschrumpft ist. Dies hat zu einem Anstieg der Zinsen für 10-jährige Gilts geführt, die am Mittwoch um 0,05 Prozentpunkte auf 4,57 Prozent gestiegen sind. Die Inflation im Vereinigten Königreich erreichte im November 2,6 Prozent, was die Möglichkeit erhöht, dass die Schatzkanzlerin Rachel Reeves gezwungen sein könnte, entweder Steuern zu erhöhen oder Ausgaben zu kürzen, um die Tragfähigkeit der Schulden zu gewährleisten.
Händler haben ihre Erwartungen an Zinssenkungen der Bank of England im nächsten Jahr bereits nach unten korrigiert. Während im Oktober noch vier Viertelpunkt-Zinssenkungen erwartet wurden, setzen sie nun nur noch auf zwei. Craig Inches von Royal London Asset Management betont, dass die aktuellen Daten die Fähigkeit der Bank in Frage stellen, die Zinsen zu senken. Der höhere Abstand der Renditen zur Eurozone spiegelt die Erwartung wider, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen schneller senken wird, während sie mit einem stärkeren Wachstumseinbruch ringt.
Ein weiterer Faktor, der die Renditeentwicklung beeinflusst, ist der Verkauf von US-Staatsanleihen, der durch die korrigierten Erwartungen an Zinssenkungen der Federal Reserve nach dem Wahlsieg von Donald Trump im letzten Monat ausgelöst wurde. Ökonomen hatten bereits einen Anstieg des britischen Preisniveaus zum Jahresende erwartet, da die Energiepreise im Vorjahr gesunken waren, was den Vergleichszeitpunkt für die Berechnung der jährlichen Inflation darstellt.
Auch die deutlichen Preissteigerungen im Dienstleistungssektor und das rapide Lohnwachstum bereiten den Geldpolitikern der Bank of England Sorgen. Die Zunahme der Ausgaben und Kredite im Haushalt von Reeves könnte ebenfalls die Inflation weiter antreiben und voraussichtlich das BIP und die Verbraucherpreise in Zukunft erhöhen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Britische Wirtschaft unter Druck: Inflation und Stagnation belasten Anleihenmärkte".
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Britische Wirtschaft unter Druck: Inflation und Stagnation belasten Anleihenmärkte" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Britische Wirtschaft unter Druck: Inflation und Stagnation belasten Anleihenmärkte" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.