Brasilien plant Bitcoin-Reserve als Absicherung gegen globale Risiken

BRASILIEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Schritt könnte Brasilien bald eine Bitcoin-Reserve einführen, um sich gegen globale wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern.

Brasilien erwägt die Einführung einer staatlichen Bitcoin-Reserve, um seine wirtschaftliche Stabilität zu stärken und sich gegen globale Risiken abzusichern. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde kürzlich von dem Abgeordneten Eros Biondini eingebracht. Diese Initiative könnte die Art und Weise, wie das Land digitale Vermögenswerte betrachtet, grundlegend verändern.

Der Vorschlag sieht die Schaffung einer sogenannten Sovereign Strategic Bitcoin Reserve, kurz RESBit, vor. Diese Reserve soll dazu dienen, die brasilianischen Währungsreserven gegen Schwankungen und geopolitische Risiken abzusichern. Zudem könnte sie als Sicherheit für die geplante digitale Zentralbankwährung Brasiliens, den Real Digital (Drex), fungieren.

Traditionell bestehen die Währungsreserven eines Landes aus einem Mix von Vermögenswerten, die von der Zentralbank gehalten werden, um die nationale Währung zu stützen und den internationalen Handel zu fördern. Brasilien verfügt derzeit über Reserven in Höhe von 355 Milliarden US-Dollar, die hauptsächlich durch globale Fiat-Währungen wie den US-Dollar gedeckt sind. Der neue Gesetzesentwurf sieht vor, dass die Bitcoin-Reserve bis zu 5 % der gesamten Reserven ausmachen könnte.

Die Verwaltung dieser Bitcoin-Reserven würde weiterhin in den Händen der brasilianischen Zentralbank liegen, unterstützt durch moderne Technologien wie Blockchain und künstliche Intelligenz. Ein technisches Beratungskomitee, bestehend aus Sicherheitsexperten, soll die Umsetzung begleiten und überwachen.

Der Entwurf verweist auf El Salvador als Beispiel, das Bitcoin 2021 als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt hat. El Salvador hat seitdem aktiv Bitcoin gekauft und hält derzeit fast 6.000 BTC. Diese Strategie hat dem Land geholfen, seine Wirtschaft zu diversifizieren und finanzielle Inklusion zu fördern.

In Brasilien wird der Gesetzesentwurf derzeit vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses geprüft und soll nach Genehmigung in den zuständigen Ausschüssen diskutiert werden. Das Land hat bereits im Juni 2023 einen rechtlichen Rahmen für digitale Vermögenswerte eingeführt, der der Zentralbank die Aufsicht über Anbieter virtueller Vermögenswerte überträgt.

Die Einführung einer Bitcoin-Reserve könnte Brasilien helfen, sich besser gegen wirtschaftliche Unsicherheiten zu wappnen und gleichzeitig die Akzeptanz digitaler Währungen im Land zu fördern. Experten sehen darin einen wichtigen Schritt zur Modernisierung der brasilianischen Finanzinfrastruktur.