ENGLEWOOD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Boeing hat angekündigt, Teile seines Geschäftsbereichs Digital Aviation Solutions, einschließlich der Navigationssparte Jeppesen, an die Private-Equity-Firma Thoma Bravo für 10,55 Milliarden US-Dollar zu verkaufen.
Boeing hat bekannt gegeben, dass es Teile seines Geschäftsbereichs Digital Aviation Solutions, darunter die Navigationssparte Jeppesen, an die Private-Equity-Firma Thoma Bravo für 10,55 Milliarden US-Dollar veräußern wird. Diese Entscheidung ist Teil der Strategie von CEO Kelly Ortberg, die Schuldenlast des Unternehmens durch den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten zu reduzieren. Die Aktien von Boeing stiegen um etwa 1,5 % nach der Ankündigung.
Jeppesen, mit Sitz in Englewood, Colorado, gilt als begehrtes Asset, das sowohl für Luft- und Raumfahrtunternehmen als auch für Private-Equity-Firmen von Interesse ist, die in der Regel Unternehmen mit stabilem Cashflow erwerben möchten. Boeing hatte Jeppesen im Jahr 2000 für 1,5 Milliarden US-Dollar erworben und hoffte ursprünglich auf einen Verkaufspreis von über 6 Milliarden US-Dollar. Das starke Interesse der potenziellen Käufer trieb den Wert jedoch deutlich in die Höhe.
Thoma Bravo setzte sich in der Auktion um Jeppesen gegen andere Buyout-Firmen wie TPG, Advent und Veritas durch. Die Transaktion zählt zu den größten Carve-out-Deals der letzten Zeit. Zum Vergleich: Ball Corp verkaufte 2023 seine Luft- und Raumfahrtaktivitäten für etwa 5,6 Milliarden US-Dollar an das britische Unternehmen BAE Systems.
Die Veräußerung von Jeppesen ist nicht die einzige strategische Entscheidung von Boeing in diesem Jahr. Im Februar gab British Airways bekannt, dass es Boeings Wartungsbetrieb am Flughafen Gatwick bei London übernehmen wird. Zudem versucht Boeing, sein Drohnengeschäft Insitu zu verkaufen.
Die Transaktion mit Thoma Bravo soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Boeing wird die Kernkompetenzen im digitalen Bereich behalten, die auf die Nutzung von flugzeugspezifischen Daten zur Bereitstellung von Wartungs-, Diagnose- und Reparaturdiensten für kommerzielle und militärische Kunden abzielen.
Diese strategischen Schritte von Boeing spiegeln den aktuellen Trend in der Luftfahrtindustrie wider, sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren und nicht-strategische Vermögenswerte zu veräußern, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Experten sehen in der Entscheidung von Boeing einen wichtigen Schritt zur Stärkung der finanziellen Position des Unternehmens.
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