Boeing kämpft gegen Krisen: Produktion zieht an, Zölle belasten

ARLINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Flugzeughersteller Boeing erlebt nach Jahren der Krise eine leichte Erholung, obwohl neue Herausforderungen durch internationale Handelskonflikte drohen.

Boeing, der amerikanische Flugzeugbauer, hat in den letzten Jahren eine Reihe von Herausforderungen gemeistert, die das Unternehmen an den Rand der Belastbarkeit gebracht haben. Nach sechs aufeinanderfolgenden Verlustjahren zeigt sich nun ein leichter Aufwärtstrend, der jedoch von der aktuellen Zollpolitik der USA bedroht wird. Die Produktion des Mittelstreckenjets 737 Max soll im Laufe des Jahres wieder auf das Niveau von Ende 2024 angehoben werden, wie Boeing-Chef Kelly Ortberg optimistisch verkündete. Trotz dieser positiven Aussichten bleibt die Unsicherheit aufgrund der von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle bestehen, die das Geschäft mit China erheblich belasten. Die Boeing-Aktie reagierte positiv auf die jüngsten Quartalszahlen und verzeichnete einen Anstieg von über acht Prozent. Dies zeigt, dass Investoren trotz der Herausforderungen Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens haben. Boeing hat im ersten Quartal 130 Flugzeuge ausgeliefert, was eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Entwicklung ist teilweise auf die Lockerung der Beschränkungen durch die US-Luftfahrtbehörde FAA zurückzuführen, die nach einem Beinahe-Unglück der 737 Max eingeführt wurden. Dennoch bleibt die Produktion der 737-Reihe unter dem angestrebten Niveau, was auf die strengen Auflagen der FAA zurückzuführen ist. Der europäische Konkurrent Airbus plant, seine Produktion der A320neo-Familie bis 2027 auf 75 Flugzeuge pro Monat zu steigern, was die Konkurrenzsituation weiter verschärft. Boeing hingegen konnte im vergangenen Jahr nur 348 Flugzeuge ausliefern, was weniger als die Hälfte der Airbus-Zahlen ist. Der Umsatz von Boeing stieg im ersten Quartal um 18 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar, während der Verlust auf 31 Millionen Dollar sank. Trotz dieser Fortschritte bleibt der bereinigte Barmittelfluss mit minus 2,3 Milliarden Dollar tief im roten Bereich. Die von Trump verhängten Strafzölle auf chinesische Produkte haben zu Gegenzöllen geführt, die Boeing-Jets für chinesische Fluggesellschaften erheblich verteuern. Dies hat dazu geführt, dass chinesische Airlines keine Maschinen mehr von Boeing abnehmen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Boeing optimistisch. Der Auftragsbestand von einer halben Billion Dollar und die anhaltende Nachfrage nach Flugzeugen geben dem Unternehmen die notwendige Flexibilität, um in diesem schwierigen Umfeld zu bestehen. Die Zukunft von Boeing hängt jedoch stark von der Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen und der Fähigkeit ab, die Produktion weiter zu steigern.

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